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Goldschmied sein in Wien: Mit Leidenschaft für das Detail

Geteilte Leidenschaft für Schmuck-Design: Das Team "Bomm & Semler".
Geteilte Leidenschaft für Schmuck-Design: Das Team "Bomm & Semler". ©beigestellt
Das junge Juwelierhaus "Bomm & Semler" in der Innenstadt setzt auf Qualität und Individualität in Sachen Schmuck. Doch wie schafft man es, solch eine "goldene Idee" in Wien in die Realität umzusetzen? Wir baten das Goldschmiede-Team Sabine Bomm und Maxi Semler zum Interview.
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Eine Goldschmiedin aus Remscheid und ein Newcomer aus Wien, die eine gemeinsame Leidenschaft zum Start-Up gemacht haben: Wir baten Sabine Bomm und Maxi Semler zum Gespräch über ihre Faszination für Schmuck-Design und Edelsteine, die Bedeutung von Qualität und das “hart umkämpfte Pflaster” Wien.

Wie haben Sie beide sich gefunden?

Das Wort „gefunden” passt zu unserer jetzigen Zusammenarbeit sehr gut. Wir haben uns 2011 kennengelernt und bereits damals begonnen, gemeinsame Projekte zu realisieren. Eines Tages kam dann die Entscheidung, langfristig im Team zu arbeiten und das Projekt „Bomm & Semler” in die Wirklichkeit umzusetzen.

Worin liegt bei Bomm & Semler der Schwerpunkt?

Wir haben in unserem Geschäft Schmuckstücke unserer eigenen Kollektion ausgestellt. Unser Schwerpunkt liegt auf innovativen Anfertigungen, die bei uns in der Goldschmiede entstehen. Vom Steineinkauf bis zur Politur liegt alles in unseren Händen. Somit können wir im Hinblick auf Design und Qualität unserem Namen treu bleiben. Wir ergänzen uns gedanklich auch immer sehr gut, daher arbeiten wir stets im Team.

Wie würden Sie den Stil Ihrer Designs beschreiben?

Als klassisch-modern. Wir versetzen dabei klassischen Elementen moderne Akzente. Das kann schließlich zu vielen Erscheinungsbildern führen: von edel, über verspielt, bis zu saisonal angepasst.

Wie lange dauert der Prozess von der Idee bis zum fertigen Schmuckstück?

Stücke der eigenen Kollektion entstehen oft in monatelangem Entwicklungsprozess. Kundenanfertigungen in 3-4 Wochen maximal. In beiden Fällen ist die Liebe zum Detail – ohne der bei uns gar nichts hergestellt wird – zeitlich schon einkalkuliert.

Kostenfaktor pro Stück?

Von € 95,- bis ca. € 10.000,- für Kollektionsstücke. Bei Anfertigungen ist alles möglich und machbar. Wir legen uns da nicht im Vorhinein fest, sondern besprechen das in einem individuellen Beratungsgespräch mit jedem Kunden.

Schmuck-Business: Starker Konkurrenzdruck in Wien

Wie kamen Sie beide in die Schmuck-Branche?

Sabine Bomm: Ich denke, ich kann in diesem Fall für uns beide sprechen. Wir haben beide schon sehr früh unsere Leidenschaft für kreative Prozesse und unsere Liebe zu den Metallen und Steinen entdeckt. Schmuck sehen wir als Ausdruck der Individualität. Wir beide haben große Freude am Designen eines jeden Schmuckstücks. Daher machten wir nicht nur die klassische Goldschmiedeausbildung, sondern eigneten uns zusätzlich Spezialwissen in den Bereichen Gestaltung, Design und Gemmologie an.

Schmuckerzeugung- und –verkauf in Wien: Ein hart umkämpftes Pflaster?

Ja, es herrscht in dieser Branche ein starker Konkurrenzdruck. Es gibt extrem viele Anbieter von Schmuck. Unsere Überlegung war daher, uns als Handwerksbetrieb vom vielfach betriebenen, reinen Schmuckhandel abzugrenzen, indem wir wirklich persönliche Schmuckstücke mit den Kunden gemeinsam gestalten. Genauso individuell wie jeder Kunde ist, genauso persönlich und individuell soll auch sein Schmuckstück sein.

Wie verorten Sie die kreative Schmuck- und Goldschmied-Szene in Wien, und worin liegen die größten Schwierigkeiten als neues Start Up in dieser Branche in Wien?

Die junge Schmuckszene zeigt interessante Arbeiten, die deutlich in das Schmuckdesign gehen und eher als Kunst anzusehen sind. Wir legen sehr viel Wert darauf, tragbaren, wertbeständigen Schmuck mit klarem Design zu fertigen. Als junges Unternehmen ist es am schwierigsten, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, da die Werte, die uns anvertraut werden, sehr hoch sind. Jedoch haben wir beide durch unsere langjährige Tätigkeit in der Branche den Vorteil, dass unsere Namen diese Hürde überbrücken und wir auf sehr hohem Niveau arbeiten können.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf, was sind die eher mühsamen Seiten?

Das Beste ist, dass wir unsere Leidenschaft leben können und den Kunden Träume erfüllen dürfen. Diese Freude ist oft das größte Geschenk. Als kleines Unternehmen liegt unsere Zuständigkeit in jedem Bereich, jede administrative Tätigkeit wird genauso sorgfältig bearbeitet wie unser Schmuck. Und leider muss dann auch schon einmal das Werkbrett mit dem Schreibtisch getauscht werden.

Und welche Schmuckstücke tragen Sie selbst am liebsten, was ist ihr persönlicher Stil?

Maxi Semler: Manschettenknöpfe mit Farbsteinen und lässige Armbänder.

Sabine Bomm: Große Ringe und Anhänger mit Farbsteinen und unsere geliebten Silbermünzen.

Beide: Lässig und individuell muss es sein, weniger ist mehr, gutes Design, außergewöhnliche Materialien und Kombinationen.

Was sind die Do’s and Don’ts beim Schmuckkauf bzw. beim Tragen, worauf sollte man als Schmuckliebhaber achten?

Schwierige Frage, denn jeder hat seinen eigenen Stil. Wenn jemand zehn Ringe und 20 Armbänder trägt und es zum Typ passt, warum nicht? Authentizität steht beim Schmucktragen an erster Stelle. Ansonsten sollte man unserer Meinung nach lieber ein persönliches Lieblingsstück tragen, mit dem man sich identifizieren kann. Und dieses sollte dann auch optisch wirken dürfen und nicht durch zu viel „Beiwerk” überdeckt werden. In jedem Fall – egal, ob man der Typ ist, der mehrere Stücke kombiniert oder der Schmuckträger, der lieber mit einem einzelnen Lieblingsstück Akzente setzt – empfehlen wir, nicht bei der Qualität der Metalle und Steine zu sparen, da sich dies ebenso bei der Verarbeitung des Materials widerspiegelt. Besondere Schmuckstücke erhält man nicht nur durch perfektionierte Handarbeit, sondern auch durch qualitativ hochwertige Rohstoffe.

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In unserer neuen Reihe “… sein in Wien” gibt es ab sofort jeden Donnerstag einen neuen Beitrag.

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