Ab 11. März 2011 zeigt das Wien Museum die Ausstellung „Der Dombau von St. Stephan. Die Originalpläne aus dem Mittelalter“. Die Geschichte wurde jetzt kurz vor der Eröffnung neu geschrieben: Bisher gingen die Historiker davon aus, dass der fertiggestellte Südturm des Domes 1433 nur kurze Zeit Europas höchstes Bauwerk war. Jetzt stellte sich heraus, dass er mehr als 50 Jahre von keinem anderen Gebäude in Europa überragt wurde.
Indizien sprechen für den Stephansdom
Als Beweis für diese frühe Datierung galt bis dato der schriftlich verzeichnete Ankauf von Eisen für die Turmspitze des Straßburger Münsters. Doch der frankokanadische Kunsthistoriker Jean-Sébastien Sauvé hat nun nachgewiesen, dass sich dieser Ankauf eindeutig nicht auf den Nordturm in Straßburg bezieht, sondern auf eine Erneuerung des älteren Vierungsturms. Weitere Quellen legen nahe, dass der Nordturm in Straßburg erst um 1491 fertig gestellt wurde. Das bedeutet, dass in Wien über 50 Jahre lang der höchste Turm Europas stand.
Im Zentrum der Ausstellung „Der Dombau zu St. Stephan“ stehen die originalen gotischen Planrisse, die seit 2005 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählen.
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