In den Zahlen enthalten sind auch Bürger aus Nicht-EU-Ländern, die hierzulande eine praktische Fahrprüfung absolvieren müssen, wenn sie nach sechsmonatigem Wohnsitz in Österreich ein Fahrzeug lenken wollen. Den positiven Prüfungen stehen 39.000 negative entgegen, was eine Durchfallquote von rund 30 Prozent ergibt. So hoch ist sie auch bei der theoretischen Prüfung, erläuterte der Geschäftsführer vom Fachverband Fahrschulen und Allgemeiner Verkehr in der WKÖ. Von 119.000 wurden 83.000 Tests bestanden.
Schwache Geburtenjahrgänge und Stadt-Land-Gefälle
Rund 80.000 Lenkern wurde erstmals ein B-Führerschein erteilt. Die zurückgehenden Zahlen sind unter anderen auf schwächere Geburtenjahrgänge und spätere Absolvierung der Führerscheinausbildung zurückzuführen. Außerdem gibt es ein Stadt-Land-Gefälle. Absolvieren am Land bis zu 40 Prozent den L17, sind es in Wien beispielsweise lediglich 13 Prozent.
Führerscheine mit Fahrprüfungen umschreiben lassen viele Kandidaten aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, Indien, der Türkei oder dem arabischen Raum. Ohne Prüfung können erstmals seit Februar 2017 auch serbische Scheine umgeschrieben werden – neben Führerscheinen aus den 28 EU-Mitgliedsstaaten und etwa zwei Dutzend weiteren Ländern.
30.000 machten den Mopedführerschein
Rund 30.000 Jugendliche machten heuer den Mopedführerschein, also die Klasse AM. Der diesbezügliche Test soll im November 2018 auf Computerprüfung umgestellt werden, dann wird die Zahl der Multiple-Choice-Prüfungsfragen auch auf 600 steigen.
15.000 legten Motorrad-Prüfung ab
Seit fünf Jahren konstant ist die Zahl der Motorrad-Prüfungen, sie liegt bei knapp 15.000. Die Absolventen sind durchaus älter, das Mindestalter für die stärkste Motorradklasse A beträgt bei Direkteinstieg 24 Jahre. Ab 16 Jahren darf mit der Klasse A1 ein Bike bis 125 Kubikzentimeter gelenkt werden, dieser Schein wurde heuer rund 1.700 mal ausgestellt. Insgesamt liegt die Durchfallsrate bei Motorradlenkern bei unter zehn Prozent.
Zahl der Berufslenker bleibt konstant
Konstant blieben die Zahlen bei den Berufslenkern bzw. den Großklassen C und D. Bei den Nutzfahrzeugen absolvierten 5.600 Personen erfolgreich ihre Prüfungsfahrt für den C-Schein (Lkw) und 1.000 Personen für den Erwerb des D-Scheins (Autobus) inklusive Austauschern. Bei den C-Lenkberechtigungen rührt ein beachtlicher Teil aus dem Interesse, Wohnmobile, Feuerwehrfahrzeuge oder private Pferdetransporter zu lenken. 85 Prozent erwerben daher zum Lkw-Schein auch eine Anhängerberechtigung, erläuterte Herbert Wiedermann, Obmann des Fachverbandes Fahrschulen und Allgemeiner Verkehr, in einer Aussendung.