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Frisches Gemüse aus Ostösterreich in aller Munde

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Gemüse aus Ostösterreich findet reißenden Absatz. Österreichs größter Nahversorger bei Frischgemüse, die LGV-Frischgemüse Wien, und deren 300 Gemüsegärtner aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, haben 2007 einen Rekordumsatz von 64,5 Mio. Euro verbucht.

Heuer will die größte Erzeugergemeinschaft bei Gemüse den Umsatz auf 70 Mio. Euro steigern und rund 3 Mio. Euro in eine neue “Convenience”-Halle investieren.

Der Gemüseanbau sei ein wichtiger Wirtschaftszweig, werde aber oft unterschätzt, sagte Robert Fitzthum, Aufsichtsratsvorsitzender der LGV und Direktor der Landwirtschaftskammer Wien am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. So zeichne dieser Sektor in Österreich für 7 Prozent oder jährlich 190 Mio. Euro der landwirtschaftlichen Produktion verantwortlich – ebenso viel wie Wein und fast so viel wie Getreide mit 8 Prozent. Seit 1995 sei der Produktionswert um mehr als ein Drittel gestiegen, so Fitzthum.

Mit einer durchschnittlichen Fläche von 1,7 ha, auf der ein heimischer Gärtnerbetrieb seine Produkte anbaut, sei der Sektor sehr klein strukturiert. Der Konsum von Frischgemüse ist laut LGV-Vorstand Gerald König deutlich angestiegen und liegt nun bei 106 kg pro Jahr – um 10 kg mehr als 1995. Damit liege Österreich im EU-Vergleich im oberen Drittel. Der Marktanteil der LGV am österreichischen Frischgemüsemarkt liegt den Angaben zufolge bei 60 Prozent.

Zur aktuellen Preisdiskussion betonte König, dass Gemüse zuletzt sogar billiger wurde. 2007 lagen die Preise um 5 Prozent unter dem Niveau von 2006, auch 2008 setze sich der Trend mit einem Preisabschlag von 2 bis 3 Prozent fort.

Das Lieblingsgemüse der Österreicher ist die Tomate. Mit rund 18.000 Tonnen Tomaten ernten die LGV-Gärtner im Jahr so viele Tomaten, wie der Wiener Donauturm wiegt. Mit dem geernteten Paprika (38 Millionen Stück) könnten 48 Fußballfelder gefüllt werden und die 32 Millionen Gurken entsprechen einer Strecke, die 332 Mal den Wien-Marathon misst. In Summe wurden im Vorjahr 50.000 Tonnen Frischgemüse auf einer Fläche von 810 ha geerntet. 5 Prozent der Produktion sind biologisch.

Weiter steigern wolle die LGV auch den Export, der derzeit bei 5 Prozent liege. “Idealerweise” sollte die Exportquote langfristig auf 40 Prozent steigen – wenn der Preis stimme, auch zulasten des heimischen Handels, so König.

Das heurige Sortiment ist laut König einmal mehr von Innovationen wie Mini-Gurken oder Mini-Salattomaten gekennzeichnet. Auch Weinberg-Knoblauch soll neu auf den Markt kommen sowie Zuckermelonen aus heimischer Produktion. Verstärkt zu beobachten sei derzeit der Trend zu verpacktem Gemüse, hieß es.

Die LGV-Frischgemüse Genossenschaft m.b.H. wurde 1946 unter dem Namen “Landwirtschaftliche Gemüse-Verwertung” gegründet und zählt aktuell 153 Mitglieder. Seit 1992 kommen dazu noch die 140 Mitglieder der burgenländischen SGV-Sonnengemüse Vertriebsgesellschaft, mit denen die LGV kooperiert.

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