Die FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter, der wegen der Gutheißung antisemitischer Aussagen auf ihrer Facebook-Seite der Parteiausschluss droht, hat Sonntagabend den Vorwurf des Antisemitismus zurückgewiesen. Sie fühlt sich missinterpretiert.
Winter behauptet, ihr viel kritisiertes Lob habe sich nicht auf das antisemitische Posting eines Users bezogen, sondern auf einen Artikel über den ungarischen Premier Viktor Orban. “Mir war, ist und wird immer antisemitisches Gedankengut zuwider sein und ich unterstütze dieses Gedankengut auch nicht”, schrieb Winter auf ihrer Facebook-Seite.
Winter: “Jeder Mensch macht Fehler”
Winter entschuldigte sich dafür, dass sie die antisemitische Aussage eines Users auf ihrer Seite nicht sofort gelöscht habe. “Ja, das war ein Fehler, aber jeder Mensch macht Fehler”, so Winter. Ihr Posting, wonach dieser User ihr “die Worte aus dem Mund” nehme, zog sie nicht zurück. Sie sprach stattdessen von einer “gedanklichen Biegung” ihrer Aussage. Sie habe in ihrem Posting lediglich eine Aussage Orbans zur Debatte bringen wollen.
Susanne Winter ist offenbar traurig, dass sie das @goldenesbrett 2015 nicht bekommen hat und legt nach. pic.twitter.com/O1oNEj3OU6
— Martin Thür (@MartinThuer) 31. Oktober 2015
Auf der Facebook-Seite, von der es zahlreiche Screenshots gibt, schaut die Sache allerdings etwas anders aus. Dort hatte Winter zunächst einen Link zu einem spiegel.de-Artikel, in dem Orban die Finanzindustrie für die Flüchtlinge verantwortlich macht, allem voran den Finanzinvestor George Soros, geteilt.
Dieser Artikel wurde von einem User folgendermaßen kommentiert: “Die Zionistischen Geld – Juden Weltweit sind das Problem. Europa und Deutschland im speziellen bekommt nun von den Zionistischen Juden und speziell von den Reichen Zionistischen Juden in den USA die Quittung für Jahrhundertelange Judenverfolgung in Europa. Europa und im Besonderen Deutschland sollen nach dem Willen der zionistischen Juden als wirtschaftliche Konkurrenz gegenüber den USA ein für alle mal ausgeschaltet werden.”
(APA, Red.)