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Forderung zum Leerstand in Wien: Leerstehende Wohnungen zählen lassen

Zum einen wird in Wien fleißig gebaut - zum anderen stehen aber immer noch viele Wohnungen einfach leer.
Zum einen wird in Wien fleißig gebaut - zum anderen stehen aber immer noch viele Wohnungen einfach leer. ©APA/Sujet
In Wien werden aktuell zahlreiche neue Wohnprojekte errichtet  - gleichzeitig stehen aber tausende Wohnungen in der Stadt leer. Die Junge Generation Wien (JG Wien) und auch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) möchten nun eine  Bestandaufnahme des Leerstandes, um zu überprüfen, ob "am Bedarf vorbeiproduziert wird," so ein Bericht in der Mittwochsausgabe des Standard.
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Tausende Wohnungen seien es, die in Wien ungenützt leer stünden – während gleichzeitig neue Wohnbauprojekte in Angriff genommen werden. Die Jungen Generation Wien (JG Wien) spricht von gar 1o0.000 leerstehenden Wohnungen:

“Bis 2029 soll Wien zwei Millionen Einwohner haben – die Stadt unternimmt schon jetzt viel, um so neuen Wohnraum zu schaffen. Aber es gibt noch viel zu tun, vor allem für junge Menschen,” so der JG Wien-Vorsitzende, Marcus Gremel. “Unsere zentrale Forderung betrifft eine Leerstandsabgabe. Bis zu 100.000 Wohnungen stehen in Wien mittlerweile leer. Umso wichtiger ist es, mit der Abgabe einen Anreiz zu schaffen, diese Wohnungen an junge Menschen zu vermieten anstatt sie weiter leer stehen zu lassen. Überhaupt würde so das Angebot an Wohnungen größer, was sich preisdämpfend auf den gesamten Markt auswirkt”, meint Gremel.

Wohnungen ungenutzt und nicht weiter vermietet

Ein Problem sei, dass nicht selten Wohnungen absichtlich unvermietet blieben. “Allzu oft werden in Wien Wohnungen ganz bewusst leer stehen gelassen oder dem Verfall preisgegeben – umso die Mieten am Privatmarkt künstlich hochzutreiben. Gleichzeitig haben gerade junge Menschen immer größere Probleme, leistbaren Wohnraum zu finden. Dieser Entwicklung muss ein Riegel vorgeschoben werden: Wohnen ist ein Grundrecht und kein Spekulationsobjekt!”, unterstrich Gremel.

Die JG Wien fordert daher eine Leerstandsabgabe (auch für verwaiste Geschäftslokale): Es soll eine rechtliche Verpflichtung geben, Leerstände nach sechs Monaten zu melden. Bei unbegründetem Leerstand von einem Jahr soll dann eine entsprechende Abgabe eingehoben werden.

Leerstand: Häupl begrüßt Vorschlag

Bürgermeister Michael Häupl (SP) findet den Vorschlag einer entsprechenden Abgabe “vernünftig”, so ein Bericht des Standard am Mittwoch. Es störe ihn sehr, nicht zu wissen, wie viele Wohnungen in Wien tatsächlich leerstünden – denn es sei bei den Neubauten die Frage, “ob nicht am Bedarf vorbeiproduziert wird”.

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SP) sei nun von ihm beauftragt worden, eine Analyse der Situaton duchzuführen und eine Leerstandsabgabe für die Wohnungseigentümer in die Wege zu leiten, heißt es in dem Bericht weiters.

Wohnbauressort: “Das ist Bundessache”

Zwar sicherte das Wiener Wohnbauressort dem Bürgermeister die entsprechenden Zahlen zu – ein “Riesenproblem” sehe man aber nicht, heißt es weiter im Standard. Laut Ressort sei derzeit weder die Notwendigkeit, noch die Möglichkeit gegeben, eine Analyse zum Leerstand in der Stadt zu machen – rechtlich gesehen sei das nämlich “Bundessache”.

 

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