Die meisten arbeitslosen anerkannten Flüchtlinge stammen aus Syrien, Afghanistan und Russland. Drei Viertel davon sind Männer. Mehr als ein Viertel sind unter 25 Jahre, 55 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren. Vor allem bei den Syrern ist das Ausbildungsniveau teilweise hoch, geht aus einer Spezialauswertung des AMS vom Donnerstag, den 1. Oktober hervor.
“Kompetenzcheck” vom AMS eingeführt
Das AMS hat vor kurzen einen “Kompetenzcheck” eingeführt, um Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Bei diesem Kurs soll abgeklärt werden, was die Flüchtlinge an beruflichen Qualifikationen mitbringen. Hintergrund des Ganzen ist die Schwierigkeit, die Ausbildungsniveaus zu vergleichen. Zudem sei das Angebot an Sprachkursen erhöht worden, so das Arbeitsmarktservice. Auch das freiwillige Integrationsjahr soll den Einstieg in den Arbeitsmarkt fördern. Dabei handelt es sich um kein Arbeitsverhältnis, sondern eine Maßnahme von sechs bis zwölf Monaten, vergleichbar mit dem Freiwilligen Sozialjahr.
Im Jahr 2014 gab das AMS für die Arbeitsmarktförderung von Personen mit Asylstatus oder subsidiär Schutzberechtigte rund 43 Mio. Euro aus. Heuer waren es bis August rund 32 Mio. Euro. Die Regierung beschloss im September die Einrichtung eines “Topfes für Integration” in Höhe von 75 Mio. Euro.
Fast 19.000 Flüchtlinge arbeitssuchend
Wirtschaftsforscher halten den Flüchtlingszustrom für den heimischen Arbeitsmarkt für verkraftbar. 30.000 zusätzliche Kräfte im Jahr wären kein Problem, wenn es eine Strategie gebe, sagte Wifo-Chef Karl Aiginger erst diese Woche. Auch beim Institut für Höhere Studien (IHS) hält man eine “möglichst frühe Integration in den Arbeitsmarkt” für jene Asylsuchende für möglich, die in Österreich bleiben können. Dafür sollten aber die Asylverfahren verkürzt werden, meinte Helmut Hofer.
Für 2015 seien aber ohnedies noch keine Effekte am heimischen Arbeitsmarkt durch Flüchtlinge zu erwarten, da diese ja so rasch gar keine Arbeitserlaubnis hätten.
(APA)