Am 3. Mai wird Editions Mego ein “Family of Labels”-Showcase gewidmet, sind im Laufe der Jahre doch Sublabels mit Sitz in Cleveland, Sheffield, Paris und Tokio hinzugekommen. “Wir wollten einen Absatzkanal für unsere Kreationen schaffen”, erinnert sich Rehberg an die Anfänge.
Verfolgt hat er die Idee eines offenen Musiknetzwerkes gemeinsam mit Ramon Bauer, Andreas Pieper und Peter Meininger, der mittlerweile aber nicht mehr beteiligt ist. Für die visuelle Seite zeichnete Tina Frank verantwortlich.
Editions Mego beim Donaufestival Krems
“Wir waren alle Teil der frühen Techno-Szene in den 90ern, fanden die aber dann nicht so erfüllend wie erhofft.” Mit landläufigen, beatgetriebenen Sounds haben die Acts des Labels heutzutage auch recht wenig zu tun. Wobei: Taucht man in den Kosmos von Sensate Focus ein, gibt es eine erquickende Anzahl pulsierender Abschnitte, die durchaus die Tanzbeine ansprechen. Oder man hält es mit Bill Orcutt, ehemals Kopf der Noise-Rock-Band Harry Pussy, der auf Solopfaden durch sein Gitarrenspiel den Blues neu zu verorten versucht.
Was braucht ein Künstler also, um Rehbergs Interesse anzusprechen? “Das ist die Millionen-Dollar-Frage”, erwidert der gebürtige Londoner und Wahlwiener. “Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Dieser unbekannte Faktor hält das Ganze aber am Laufen. Meist verlasse ich mich auf meinen Instinkt und mein Bauchgefühl.”
Diverse Künstler beim Donaufestival
Mit Stephen O’Malley oder Christian Fennesz hat Editions Mego Kapazunder im Köcher, die in den vergangenen Jahren die Latte für elektronisch-avantgardistische Musik ihrerseits stets höher gelegt haben. Was dafür im Jahr 2014 nötig ist, wird der Wiener Fennesz beim donaufestival unter anderem mit Stücken seines neuen Albums “Becs” unter Beweis stellen.
An eine Nische für Editions Mego glaubt er jedenfalls. “Es wird immer Leute geben, die an Musik oder Kunst außerhalb der regulären Bahnen interessiert sind. Viele, die mich heute kontaktieren, waren zur Gründung des Labels noch nicht einmal geboren.” In Krems wird Rehberg selbst nicht zu hören sein. “Ich bevorzuge es, anderen Künstlern den Platz zu geben, wenn ich ein Event kuratiere.” Ein kleines Extra bietet das Label den Besuchern des ersten Showcase-Teils, wird in der Minoritenkirche doch ein Downloadcode für einen Sampler verteilt.
(APA/Red)