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Fairness im Straßenverkehr: Stadt Wien startet Rücksichtnahme-Kampagne "tschuldigen"

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou vor einem Plakat für "tschuldigen", die Kampagne für mehr Rücksicht im Straßenverkehr
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou vor einem Plakat für "tschuldigen", die Kampagne für mehr Rücksicht im Straßenverkehr ©APA/PID W. Schaub-Walzer
Unter dem Motto "Für ein eine faire Stadt und ein freundliches Wien" startet die Stadt Wien eine neue Kampagne namens "tschuldigen". Das Ziel ist es, Bewusstsein für mehr Rücksicht im Straßenverkehr zu schaffen.

Die Stadt Wien hat sich ambitionierte Ziele im Bereich des Umgangs miteinander im Straßenverkehr gesetzt – die neue Aktion “tschuldigen” ruft zur Rücksichtnahme auf und soll ein verbessertes Klima schaffen. Zielgruppe sind alle Verkehrsteilnehmer vom Fußgänger bis zum Autofahrer. “Die Konflikte im täglichen Verkehr sind Stadtgespräch. Uns ging es darum, in diesem Bereich eine Sensibilisierung zu erreichen”, so die Stadträtin.

Initiative soll Sicherheitsgefühl erhöhen

Klischees sollen aufgebrochen und das freundliche Miteinander verstärkt werden. Sie unterstrich dabei, dass es sich bei der Initiative “tschuldigen” um “keine Hausordnung” handle: “Unser Ziel ist, dass sich die Verkehrsteilnehmer in Wien sicherer fühlen. Egal ob man zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto unterwegs ist.”Für die Kampagne seien bewusst insbesondere Situationen ausgewählt worden, die sich zwar noch im Rahmen des Erlaubten befinden, aber bei den Verkehrsteilnehmern Frustration und Ärger hervorrufen, so die Ressortchefin. Eines der Sujets zeigt zum Beispiel einen Mopedfahrer, der sehr knapp vor einer Fußgängerin, die gerade auf dem Zebrastreifen die Straße quert, zum Stehen gekommen ist. In Sprechblasen gibt es einen kurzen Dialog zwischen den beiden zu lesen: “Tschuldigen”, sagt der Lenker, die Frau antwortet: “Passt schon.”

“Tschuldigen ist nie verkehrt”

Der Slogan der Kampagne lautet “Tschuldigen ist nie verkehrt”. In Konfliktsituationen gehe es darum, im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn, vom Gas zu gehen, nicht gleich einen Streit anzufangen und sich zu entschuldigen, erklärte Vassilakou. Thematisiert wird auch das Radfahren auf dem Gehsteig: “Es ist nicht nur ausdrücklich verboten, sondern auch gefährlich”, warnte sie.

Die Kosten für die Kampagne “tschuldigen” belaufen sich auf 338.000 Euro. Insgesamt werden in Wien 500 Plakate aufgehängt, zudem u.a. Folder und Sticker verteilt und Inserate geschaltet. Auf dem Internetportal YouTube gibt es Videos zu sehen. Weiters sind Aktionen im öffentlichen Raum geplant. Die Kampagne wird den ganzen Sommer über andauern und im Herbst in den Schulen fortgesetzt, kündigte Vassilakou an.

Zahlreiche Organisationen wirken mit

Die Grundlagen für die Initiative wurden von der Stadt gemeinsam mit Verkehrsorganisationen wie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit, ARBÖ, ÖAMTC, Verkehrsclub Österreich (VCÖ), der ARGUS, IG-Fahrrad, Walk Space und der Taxi-Innung erarbeitet. Auch die Arbeiterkammer, die Wirtschaftskammer, die Wiener Linien, der Österreichische Rollsport- und Inline-Skate-Verband, die Red Bikern sowie Fahrlehrer waren an der Entstehung beteiligt. Dabei wurden u.a. die Ursachen für negative Klischees im Straßenverkehr eruiert und die Verkehrssituation in der Bundeshauptstadt analysiert.

Die Sensibilisierungskampagne wurde in der Vergangenheit immer wieder mit dem Begriff “Knigge” in Zusammenhang gebracht. Zunächst kursierten außerdem Meldungen, wonach vor allem Regeln für rücksichtslose Radler geplant seien. Mit der nun erarbeiteten Aktion “tschuldigen” sollen alle Verkehrsteilnehmer angesprochen werden.

(apa/red)

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