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Etwas nackte Haut und Regen auf der Regenbogenparade

So war die Regenbogenparade 2015.
So war die Regenbogenparade 2015. ©APA
Laut, bunt und freizügig ging die 20. Regenbogenparade auf der Wiener Ringsraße über die Bühne. Überschattet wurden die Feierlichkeiten nur von den Demonstrationen in der Wiener Innenstadt.
Demos im Live-Ticker
Die schrillen Kostüme 2015
Bilder von den Demos

Ob Engel, Bräute, Ampelpärchen oder Teilnehmer im Trachten-Look, zu sehen gab es für Zaungäste am Samstagnachmittag bei der Regenbogenparade so einiges. Auch auf politische Botschaften wurde nicht vergessen, schließlich handelte es sich bei der Veranstaltung eigentlich um eine Demonstration.

Bunte Kostüme und nackte Haut auf der Regenbogenparade

Als besonders beliebtes Fotomotiv unter den Schaulustigen entpuppte sich die mittlerweile schon traditionelle Kutsche, die nicht von Pferden, sondern von acht Personen gezogen wurde. “Die Kutsche ist nicht so schwer”, zeigte sich eines der “Rösser” im APA-Gespräch motiviert, die Ring-Runde ohne Probleme zu überstehen. Weitaus gemütlicher hatte es da schon die Kutscherin am Bock, für die es ein “erhabenes Gefühl” sei, Menschen statt Pferde anzutreiben.

Dieses Mal gab es übrigens sogar zwei Fuhrwerke zu bewundern. Weiterhin hinten im Tross befand sich ein römischer Streitwagen, der von zwei jungen, knapp bekleideten Männern gezogen wurde. Trotz des eher kühlen, trüben Wetters blitzte auch so manch nackte Haut auf: “Auf der Kärntner Straße würde ich aber so nicht spazieren gehen”, lachte eine nur mit BH und Hotpants bekleidete Paradenteilnehmerin.

Ein Fixstern der Veranstaltung: Der Schauspieler Hermes Phettberg ließ sich heuer auf der Rückbank eines alten Mercedes um den Ring chauffieren. Er hat an allen Wiener Regenbogenparaden teilgenommen, erzählte er im APA-Gespräch: “Ich war immer dabei.” Und fügte hinzu: “Ich freue mich, dass es sie gibt.”

Politische Aussagen

Die Regenbogenparade ist eigentlich eine Demonstration gegen die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender-Personen. Deswegen hielten Teilnehmer Forderungen und Slogans fest. Dabei handelte es sich um Botschaften wie: “Freedom, love”, “Umschwulung auf Krankenschein” oder “Ehe für alle, statt Ampeln für alle” – eine Anspielung auf die Wiener Ampelpärchen. Diese waren überhaupt ein beliebtes Thema: So verkleideten sich zwei Männer als grünes Ampelpärchen. Um den Hals hatten sie ein Schild hängen, auf dem stand: “Das Ampelpärchen sagt: Grünes Licht für die Öffnung der Ehe.”

Politisch wird es auch bei der Abschlusskundgebung am frühen Abend auf dem Rathausplatz. Es wurden unter anderem Reden von Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ), Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) angekündigt.

Demonstrationen rund um die Parade

Um 17 Uhr endete die Gegenveranstaltung “Marsch für die Familie”, bei der laut Polizei rund 200 Personen teilnahmen, am Minoritenplatz. Neben einer angemeldeten Veranstaltung gegen die Gegenveranstaltung gab es mehrere unangemeldete Spontankundgebungen von ca. 300 Demonstranten. “Da sich einige Gegner gegenüber der Polizei äußerst aggressiv verhielten, musste vereinzelt vom Pfefferspray Gebrauch gemacht werden. Zwei Personen wurden vorübergehend festgenommen, eine dritte befindet sich in Haft”, schreibt die Polizei in einer Aussendung am Samstagabend. Es wurden mehrere Anzeigen sowohl nach dem Verwaltungs- als auch nach dem Strafrecht gelegt, verletzt wurde niemand.

Alles zu den Demonstrationen rund um die Regenbogenparade im Social Media-Ticker.

(APA/Red)

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