Estibaliz C. fühlte sich "gejagt wie ein wildes Tier"

Was die mutmaßliche Bluttat angeht sorgt Estibaliz C. in dem Interview eher für mehr Rätsel als für Aufklärung und ergeht sich lieber in Andeutungen. Etwa bei der Reporter-Frage, ob es eine Situation gebe, die sie in der Beziehung zu den beiden mutmaßlich von ihr getöteten Männern bereue. “Es ist schon oft zu Streit gekommen, besonders dann, wenn wir was getrunken haben. Das war aber eigentlich unnötig.” Sollte sie nach einem Prozess freigehen, wünsche sie sich ein Leben “als Mutter und Hausfrau”, sagte die ehemalige Eissalonbesitzerin aus der Oswaldgasse in 1120 Wien.
Im Gefängnis habe man Rücksicht auf ihre Schwangerschaft genommen
Mit der Haftsituation zeigt sich die Mordverdächtige zufrieden. In der U-Haft gehe man auf ihre Bedürfnisse als werdende Mutter ein, berichtete Estibaliz C. So sei sie etwa in eine Nichtraucherzelle verlegt worden, in der fünf Frauen untergebracht seien. Zweimal sei sie ins Spital gebracht worden, um das Kind zu untersuchen. Sie habe auch bereits einen Namen für das Kind, sagte sie: Sollte es ein Bub werden, werde sie es nach ihrem Lebensgefährten Roland benennen, der erst nach ihrer Flucht nach Italien von den schweren Vorwürfen gegen die Frau erfahren hatte und aus allen Wolken gefallen sein dürfte.
Estibaliz C.: “Medien wollten von meinem Leid profitieren”
Die Beziehung mit dem Mann sei für sie schön gewesen, betonte die Mordverdächtige. “Meine vorigen Männer haben getrunken und waren alle brutal und grausam zu mir.” Dass man ihr öffentlich vorwarf, zwei dieser Männer, nämlich Holger M. und Manfred M., ermordet und unter ihrem Eissalon einbetoniert zu haben, “hat mir weh getan”, sagte Estiblaliz C. “Die Medien haben mich ganz panisch gemacht. Eigentlich wollen die doch nur von meinem Leid profitieren.”