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Erstmals "Vienna Pride" im Vorfeld der Regenbogenparade in Wien

Bei der Vienna Pride geht es nicht nur um bunte Vögel, sondern auch um politische Anliegen.
Bei der Vienna Pride geht es nicht nur um bunte Vögel, sondern auch um politische Anliegen. ©EPA
Wien steht fast eine Woche lang im Zeichen des Regenbogens: Vom 14. bis 19. Juni wird erstmals die "Vienna Pride" abgehalten. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung für die Homo-, Bisexuellen-, Lesben- und Transgendercommunity.

Im “Pride Village” am Flohmarkt-Gelände beim Naschmarkt gibt es Diskussionsveranstaltungen, Kulinarik und Unterhaltung. Höhepunkt des Events ist die traditionelle Regenbogenparade am 18. Juni, die heuer auf der Ringstraße von der Börse in Fahrtrichtung zum Rathausplatz ziehen wird.

“Wir verfolgen mit der Vienna Pride klare Ziele, die ein gleichberechtigtes Leben ermöglichen”, erklärte Andreas Salat, Obmann des Organisationsvereins CSD Vienna. Die Situation für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenderpersonen habe sich zwar in den vergangenen Jahren verbessert, trotzdem existiere nach wie vor Diskriminierung in unterschiedlichen Formen. Die “Vienna Pride” setzt sich aus dem “Pride Village”, der Regenbogenparade, der anschließenden “Pride Show” und der “Pride Night” zusammen. Sie steht unter dem Motto “Show your face” und soll zum öffentlichen Bekenntnis einladen. 

Regenbogenparade macht Wiener City bunter

Mit dem “Pride Village” wollen die Organisatoren die öffentliche Wahrnehmung für die Communitys erhöhen. Es werden mehrere Zelte aufgestellt, in denen Vereine und NGOs über verschiedene Themen informieren. Am Abend finden Diskussionsveranstaltungen statt. Zudem gibt es Gastrostände, ein Unterhaltungs- und Showprogramm sowie einen Sandstrand. Das Village gibt es vom 14. bis 17. Juni.

Am Samstag, dem 18. Juni, zieht die Regenbogenparade über die Ringstraße. Start ist um 15.00 bei der Börse – statt wie bisher beim Stubentor. Dann bewegt sich der Tross über den Schottenring, entlang des Kais vorbei an Schwedenplatz, Urania, Stadtpark, Karlsplatz und Heldenplatz zum Rathausplatz. Dort findet die Abschlusskundgebung in Form einer “Pride Show” statt.  

Dass heuer in statt wie in den vergangenen Jahren gegen die Fahrtrichtung gezogen wird, habe administrative Gründe, so Christian Högl, Obmann des Vereins Hosi (Homosexuelle Initiative), der den Umzug organisiert. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Frauentags wird der Zug von Frauen, den “Lesbians’ Pride“, angeführt. Erwartet werden zur Regenbogenparade – die zum 16. Mal stattfindet – rund 40 Gruppen. Heuer prämiert erstmals eine Promi-Jury die originellsten Trucks und Kostüme. Högl rechnet heuer mit rund 100.000 Besuchern: “Das ist aber wetterabhängig.” 

Stadt Wien vs. “Homophobie”

Die “Pride Show” am Rathausplatz startet um 18.00 Uhr. Laut Salat haben 70 Künstler zugesagt, bei der Show mitzuwirken, so zum Beispiel POP:SCH, The Bad Powells oder Mave O’Rick. Wer danach noch nicht heim will, kann den Tag mit der Abschlussparty “Vienna Pride Night” ausklingen lassen. Diese wird in drei Locations – am Badeschiff, im “brut” am Karlsplatz sowie im “lutz – der club” in der Mariahilfer Straße – stattfinden.

Auch wenn Partystimmung herrscht, hat die Veranstaltung einen politischen Charakter. “Die Regenbogenparade ist nicht nur ein Fest, sondern auch eine politische Demonstration gegen Homophobie und für Gleichstellung”, betonte auch die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (S). “Die Stadt Wien will ein offenes Bekenntnis abgeben für gegenseitigen Respekt und stark auftreten gegen Homophobie”, erklärte sie und verwies erneut auf ein geplantes Strategiepapier.

Trotz eingetragener Partnerschaft gebe es noch immer einiges zu tun, unterstrich auch Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G). So würden gleichgeschlechtliche Paare etwa bei der Adoption, der medizinisch unterstützten Fortpflanzung und beim Namensrecht diskriminiert. “Wir werden sorgen, dass es in den nächsten Jahren die notwendigen Korrekturen gibt”, kündigte sie an. Die Stadt Wien fordert außerdem die Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare.

(apa)

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