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Erstmals gratis Schülernachhilfe an Wiener Volkshochschulen

Die Wiener Volkshochschulen bieten erstmals gratis Nachhilfe an.
Die Wiener Volkshochschulen bieten erstmals gratis Nachhilfe an. ©bilderbox.com (Sujet)
Wenn Kinder in den Ferien auf Nachhilfe angewiesen sind, kann das für Eltern teuer werden: Durchschnittlich 400 Euro kostet die Vorbereitung auf das nächste Schuljahr. Die Wiener Volkshochschulen bieten deshalb ab Montag ersmals kostenlose Nachhilfe an. Alle Infos dazu lesen Sie hier.

Rund 400 Euro im Schnitt, im Einzelfall aber auch deutlich mehr: Wenn die Kinder in den Ferien für einen Nachzipf oder zur Vorbereitung fürs nächste Schuljahr Nachhilfe nehmen, geht das ganz schön ins Geld. “Das können sich Familien mit niedrigeren Einkommen kaum leisten. Kinder, die aus solchen Familien kommen, bekommen viel seltener Nachhilfe. Damit haben sie deutlich schlechtere Start-Chancen im nächsten Schuljahr”, so AK Präsident Rudi Kaske.

Gratis Nachhilfe-Aktion an Wiener Volkshochschulen

Die Wiener Volkshochschulen bieten ab Montag, den 1. August erstmals kostenlose Nachhilfe für Schüler der Neuen Mittelschulen und der AHS-Unterstufen in den VHS-Lernstationen an. “Das ist ein wichtiger Schritt, aber die Lösung für das Problem muss von Anfang an im Schuljahr ansetzen”, so Kaske. Der rasche Ausbau der verschränkten Ganztagsschule muss so schnell wie möglich kommen.

Förderunterricht muss auch in den mittleren Schulstufen von Beginn des Schuljahres an möglich gemacht werden. “Es gibt Schulen, in denen es besonders viele Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien gibt. Für diese Schulen muss es eine besondere Förderung nach dem Chancen-Index geben”, fordert Kaske.

Nachhilfe in Wien kostet durchschnittlich 450 Euro

Im Auftrag der AK hat das Ifes-Institut im Frühjahr 2016 unter 3.100 Familien mit 5.400 Schulkindern gefragt, wie viel sie für Nachhilfe im Sommer 2015 ausgegeben haben. Am teuersten war die Nachhilfe in der Steiermark (490 Euro) und in Wien (450 Euro). Am wenigsten gaben die Eltern für die Nachhilfe im Burgenland aus (280 Euro).

Vergleicht man die verschiedenen Schulformen, wird der Unterschied noch größer. Für die Nachhilfe eines Schülers oder einer Schülerin in einer berufsbildenden mittleren Schule zahlen die Eltern rund 690 Euro, für die Nachhilfe eines Schülerin oder eine Schülerin der AHS-Oberstufe etwa 490 Euro. Ist das Kind in der Volksschule, geben die Eltern dagegen 220 Euro aus.

Eltern mit einem Haushalts-Einkommen von über 3.000 Euro geben im Schnitt 472 Euro für ihre Kinder im Sommer aus. Wer nur über ein Haushalts-Einkommen bis 1.300 Euro verfügt, gibt 286 Euro für Nachhilfe aus. Die soziale Benachteiligung dieser Kinder geht somit auch in der schulfreien Zeit weiter.

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