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Equal Pay Day: Frauen arbeiten mehr für weniger Geld

Am 13. April 2011 findet zum dritten Mal in Österreich der Equal Pay Day statt. Das internationale Frauennetzwerk Business and Professional Women Austria (BPW) macht mit vielfältigen Aktivitäten bundesweit auf die Lohndifferenzen zwischen Männern und Frauen aufmerksam.

Das Datum des Equal Pay Days: Frauen arbeiten derzeit volle 70 Werktage mehr, um auf das gleiche Jahresgehalt zu kommen wie männliche Kollegen – also statt bis zum 30. 12. 2010 bis 13.04. 2011. Die Auswertung soll aufzeigen, wie eklatant immer noch Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind – trotz gleicher Position und Qualifikation.

Warum Frauen weniger verdienen als Männer

Die Gründe für die weiter auseinander gehende Gehaltskluft sind vielfältig: Karenzzeiten und Teilzeitbeschäftigung, die sich auf das Lohnniveau auswirken; konkrete Fälle von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts am Arbeitsplatz, fehlende Information über Durchschnittsgehälter, aber auch traditionell schlechter bezahlte Jobs in klassischen “Frauenbranchen“. Michaela Muschitz, Präsidentin von BPW Austria: “Leider neigen viele Frauen dazu, trotz Unterbezahlung einen übertriebenen Perfektionismus bei der Ausführung ihrer Tätigkeit an den Tag zu legen. Das verbessert ihre Gehaltssituation aber ganz und gar nicht. Frauen dürfen sich nicht länger mit weniger zufrieden geben, als ihnen gebührt.”

Weiblicher Arbeit gebührt ein höherer Stellenwert

Dafür ist es höchste Zeit – im Sinne des Wohles unserer Gesellschaft: Frauen tragen den Großteil der Verantwortung im Haushalt sowie für Kinder und Familie – inklusive Pflege älterer oder kranker Angehöriger. Sie leisten den Großteil der Kindererziehung und sind darüber hinaus als Alleinerzieherinnen oft weitgehend alleine für das Haushaltseinkommen verantwortlich. In weiterer Folge kann sich diese “Mit wenig gerade noch auskommen“-Lebensweise – kombiniert mit hoher Verantwortung aus einer Doppelt- und Dreifachbelastung – auch auf die psychische und körperliche Gesundheit auswirken.

“Klassische Frauenberufe” werden niedriger bewertet

Zugleich wird die Arbeit in klassisch weiblichen Berufen niedriger bewertet als traditionell männliche. Für klassisch „weibliche“ Berufe etwa im Sozialbereich gibt es z.B. weniger exakte Stellenbeschreibungen: “Was wir nicht definieren, können wir nicht bewerten: Angestellte Männer in der Industrie können auf exakt definierte Stellenbeschreibungen zugreifen. Auch eine Krankenschwester leistet Schwerarbeit, wenn sie einen Menschen hebt. Bloß wird das als Selbstverständlichkeit gesehen”, so Muschitz.

Equal Pay fördert Wirtschaft und Gesellschaft

Equal Pay wirkt sich positiv auf die Gesellschaft und Wirtschaft aus: Weniger Geld in den Taschen der Frauen heißt, dass sie weniger ausgeben und investieren können, weniger für ihre Altersvorsorge zurücklegen und tatsächlich auch weniger Steuer zahlen.

Zu BPW Österreich

Mit 13 Clubs und über 500 Mitgliedern gilt Business and Professional Women Austria (BPW) als bedeutendstes Branchen- und Länder übergreifende Frauennetzwerk Österreichs. Der in den 1930er Jahren entstandene und 1949 neu gegründete Verband unterstützt berufstätige Frauen durch persönlichen Austausch, Kontakte, Vorträge, Mentoring, Lobbying und gesellschaftspolitisches Engagement auf nationaler und internationaler Ebene. Vertreten in knapp 100 Ländern der Welt hat BPW Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat.

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