Betretenes Schweigen trat ein. Massimiliano F. spricht kaum ein Wort Deutsch. Schließlich gelang es dem Vorsitzenden, die Italienisch-Übersetzerin telefonisch zu erreichen. Ein Missverständnis. Sie setzt sich ins Taxi und kommt gleich her, gab der Richter nach dem Gespräch bekannt.
Verteidiger Richard Soyer sprach sich dagegen aus, die Anklage in Abwesenheit der Dolmetscherin vorzutragen. Damit hieß es für die spärlichen Prozessbesucher – neben knapp einem Dutzend Journalisten hauptsächlich Rechtspraktikanten und Richteramtsanwärter – vorerst abwarten.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen
Das Verfahren um den Haban-Mord findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Trakt, in dem sich der Verhandlungssaal 203 befindet, wurde streng abgeschirmt, Uniformierte kontrollierten Interessierte auf Waffen und sonstige metallische Gegenstände. Nur gegen Hinterlegung eines Ausweises und Bekanntgabe des Geburtsdatums wurde man durchgelassen.
Der italienische Co-Verteidiger wäre daran beinahe gescheitert: Er konnte die Frage einer resoluten Beamtin, wann er geboren sei, mangels ausreichender Deutschkenntnisse nicht entsprechend beantworten. Erst als ihm der Wiener Rechtsbeistand des Angeklagten helfend beisprang, durfte er passieren.
Redaktion: Michael Grim