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Blutiger Streit in Ottakring

Ein junger Mann war in die Wohnung der Eltern seiner Ex-Freundin eingedrungen - Der Vater wollte die Familie verteidigen und schlug ihm die Hand ab.

Der 51-jährige Franz P. habe seine Familie schützen wollten, hieß es am Montag Vormittag bei der Polizei. Der Mann konnte vorläufig nicht befragt werden, er befindet sich ebenso im Krankenhaus wie der Ex-Freund seiner Tochter. Die Ärzte versuchten, dem 23-jährigen Michael J. die abgetrennte Hand wieder anzunähen.

Ein nachvollziehbares Motiv für die Attacke des jungen Mannes gegen die Familie seiner Ex-Freundin in deren Wohnung in Ottakring in der Friedmanngasse (– Stadtplan) war vorläufig nicht eruierbar. Der bisher unbescholtene 23-Jährige hatte telefonisch sein Kommen angekündigt, wirr gesprochen und unter anderem erklärt, er müsse seine kleine Tochter schützen – und zwar vor einem gewissen „Roman“. Wen er damit meinte, war vorerst nicht klar. Die Ermittler schließen nicht aus, dass sich der 23-Jährige im Drogenrausch befand.

Mit Hackbeil Familie attakiert

Gegen 3.00 Uhr läutete J. heftig an der Wohnungstür. Seine Freundin, die ihm öffnete, drängte er gleich weg. Es entstand ein Streit, durch den die Eltern der jungen Frau wach wurden. Der 23-Jährige stürzte schließlich in die Küche, schnappte aus einer Lade ein Hackbeil und schrie: „Ich bring euch um! Ich bring euch um!“, wie der Leiter des Kriminalkommissariats West, Mag. Josef Koppensteiner, berichtete. Um seine Familie zu verteidigen, holte Franz P. eine Machete – ein Urlaubsmitbringsel – aus dem Schlafzimmer und verwendete die Waffe offenbar zur Verteidigung. Seine Frau sperrte sich unterdessen mit dem kleinen Kind im WC ein.

J. tobte sogar weiter, als ihm der Vater seiner Freundin bereits die Hand abgetrennt hatte. Bei dem Kampf ging unter anderem eine Lampe zu Bruch. Selbst als die von der Familie alarmierte Polizei eintraf, führte sich der 23-Jährige noch auf wie ein Irrer: Mit dem Stumpf schlug er um sich. Den ob der Szene, die sich ihnen bot, völlig entsetzten Beamten gelang es zunächst nicht, ihn zu bändigen. Erst nachdem die Rettung eingetroffen war, ließ J. sich beruhigen.

Redaktion: Michael Grim

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