Es war ein schauriges Bild, das sich Mittwoch früh den Bewohnern eines Gemeindebaus am Eisenstadtplatz in Wien-Favoriten geboten hat: Im zweiten Stock des Stiegenhauses lag in einer Blutlache die Leiche des 45-jährigen Servati T. Der arbeitslose gebürtige Türke, der mit einer schweren Kopfverletzung vor seiner eigenen Wohnungstür lag, war frontal mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden, wie die Gerichtsmedizin später feststellte. In Wien-Wieden wurde unterdessen eine 47-jährige Frau von ihrem Mann im Streit erwürgt.
Im ersten Fall soll gegen 6.00 Uhr nach Angaben von Dr. Hannes Scherz, stellvertretender Leiter der Kriminaldirektion 1, der Sohn des Opfers, der 20-jährige Sonar, seinen Vater tot gefunden und die Polizei verständigt haben. Nach Aussagen der insgesamt drei Söhne soll Servati die angeblich nur 53 Quadratmeter große Wohnung, die er mit seiner Frau, Tochter und zwei Söhnen bewohnte, am Dienstagabend verlassen haben. Die Tat dürfte nach ersten Erkenntnissen der Exekutive im Laufe der Nacht und wahrscheinlich nicht im Stiegenhaus stattgefunden haben.
Es sei denkbar, dass die Wohnung der Tatort war und die Leiche anschließend vor die Türe gelegt wurde, so Scherz. Das Opfer sei als gewalttätig bekannt gewesen. Erst vor einigen Monaten musste die Exekutive einschreiten, nachdem Servati gegenüber seiner Frau handgreiflich geworden war. Die türkischsprachigen Verwandten wurden zur Einvernahme in die KD1 gebracht. Die Leiche des vierfachen Familienvaters wurde in die Gerichtsmedizin überstellt, eine Obduktion soll Aufschluss über den Tatzeitpunkt und die Tatwaffe geben.
Tödliche Auseinandersetzung in Wieden
Einen tödlichen Ausgang hatte ein Treffen zwischen der 47-jährigen Malgorzata O. und ihrem 53-jährigen Mann Henryk in der Wiedner Wohllebengasse. Laut einem Sprecher des Kriminalkommissariats Mitte war die als Raumpflegerin tätige Polin unterwegs zu ihrem Arbeitsplatz, als sie ihrem seit drei Jahren von ihr getrennt lebenden Mann begegnete. Es kam zu einem Streit, bei dem Henryk die 47-Jährige erwürgte.
Der Täter ließ sein Opfer im Stiegenhaus der Wohllebengasse 9 liegen. Ihre Arbeitgeberin entdeckte die Tote und verständigte die Polizei. Etwa zur selben Zeit – gegen 7.00 Uhr – stellte sich Henryk O. bei der Polizeiinspektion Sedlitzkygasse in Simmering. Er habe seine Frau umgebracht und sei danach ziellos umhergeirrt.
Henryk O. gab an, es sei zu einem Streit gekommen. Ein konkretes Motiv gab es aber nicht. Das Paar lebte seit drei Jahren getrennt voneinander – sie in der Leopoldstadt, er in Favoriten. Henryk O. besuchte aber immer wieder die gemeinsame siebenjährige Tochter. Es soll bisher auch nicht zu handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen sein.
