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Auch parteiintern Kritik an Grasser-Aussagen

Auch für Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein ist eine Abschaffung von Feiertagen "kein Thema" - "Herz der Österreicher hängt an den Feiertagen".

Der für Arbeitsmarktfragen zuständige Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (V) hat der – gestern durch Finanzminister Karl-Heinz Grasser neu entflammten – Diskussion um die Verlegung oder Streichung von Feiertagen eine Absage erteilt: „Eine Abschaffung von Feiertagen war und ist für mich kein Thema“, betonte Bartenstein am Donnerstag gegenüber der APA. Er habe sich auch nie anders dazu geäußert.


Der Minister warnte davor, die Bevölkerung mit dem Reizthema „Feiertagsabschaffung“ zu verärgern. Die Feiertage seien „nicht nur bei uns ein emotionales Thema, da hängt das Herz der Österreicher daran.“ Und er warnt davor, mit einer solchen Debatte andere sinnvolle Diskussionen im Zusammenhang mit der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreichs im Keim zu ersticken. Höchste Priorität habe nämlich die Flexibilisierung der Arbeitszeit, sagte Bartenstein. Dies sei eine Domäne der Sozialpartner. Bartenstein erwartet dass bei den Kollektivvertragsverhandlungen ab Herbst Flexibilisierungen der Arbeitszeit auf Branchenebene verhandelt werden.

Österreicher arbeiten mehr als etwa die Deutschen


Was die Dauer der durchschnittlichen Arbeitszeit betrifft, so arbeiteten die Österreicher schon länger als etwa die Deutschen. Der Minister verwies dazu auf deutsche Studien, wonach die österreichische durchschnittliche Jahresarbeitszeit bei 1.720 Stunden liege, während dieser Wert in Deutschland bei 1.550 Stunden pro Jahr liege. „Das ist in Ordnung, da gibt es keinen Veränderungsbedarf“, so der Minister am Donnerstag.


Ihm gehe es jedenfalls um eine „bessere Verteilung, mehr Flexibilisierung.“ In etlichen Branchen, vor allem in Dienstleistungs-Branchen würden die Arbeitszeiten ohnedies schon flexibler gehandhabt als noch vor Jahren, und die einstige Fließbandarbeit sei heute hierzulande bereits in der Minderheit.


Redaktion: Elisabeth Skoda

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