Es sieht so aus, als hätten sie Hilfe aus dem Museum selbst bekommen, meint Hill in dem soeben erschienenen Buch Aktenzeichen Kunst – Die spektakulärsten Kunstdiebstähle der Welt.
Das deutsche Autorenduo Nora und Stefan Koldehoff schildert in dem bei DuMont erschienenen Buch nicht nur prominente Fälle, vom Diebstahl der Mona Lisa 1911 bis zum Raub des Schreis im August 2004, sondern lässt auch Fachleute zu Wort kommen. Einer davon ist Charles Hill, von dem es immer wieder geheißen hatte, er habe sich in die Saliera-Suche eingeschaltet. Im Interview dementiert er zwar, in diesem Fall beauftragt oder gefragt worden zu sein, er habe KHM- Generaldirektor Wilfried Seipel aber aus eigenem Antrieb versprochen, zu tun, was ich kann.
Wussten die Täter zu viel?
Und so begründet Hill seinen Verdacht auf Helfer aus dem Museum: Die Täter wussten, dass die Saliera sich zu jenem Zeitpunkt nicht an ihrem eigentlichen Standpunkt befand und dass man ihre Vitrine einfach zerschlagen konnte. Und sie wussten genau, wo sie sich aufhalten mussten, um genau in jenem kleinen Winkel zu sein, den die beiden Überwachungskameras im Raffael-Saal nicht erfassen konnten, falls doch jemand das Licht einschalten sollte. Irgendwas stinkt doch da.
Mit einem baldigen Wiederauftauchen der am 11. Mai 2003 entwendeten Cellini-Kleinskulptur rechnet er nicht: Im Fall der Saliera (…) kann das dauern. Seine Zukunftsprognose: Es spricht doch nichts dagegen, dass die Täter diese Beutestücke (die Saliera und Leonardos 2003 in Schottland entwendetes Bild Madonna mit der Spindel, Anm.) jetzt mal erst so lange liegen lassen, bis wieder mehr Ruhe eingekehrt ist.