Wiener Polizei sichert Schulwege
150 bis 200 Beamte sowie rund 100 Zivildiener sollen ein Monat lang für mehr Sicherheit der Kids in der Bundeshauptstadt sorgen, kündigte Oberst Karl Wammerl, Leiter der Verkehrsabteilung der Bundespolizeidirektion Wien, im APA-Gespräch an.
In der ersten Schulwoche werden wir mit allen verfügbaren Kräften die Schulwege überwachen, sagte er. Dabei werde man sich in Wien abwechselnd einzelne Sektoren vornehmen. Die Polizisten werden zu Unterrichtsbeginn und -ende einmal verstärkt im Norden und Westen, dann wieder im Süden und Osten präsent sein, so Wammerl. Jede Polizeiinspektion wird ein paar Leute abstellen, erklärte er, dazu kommen rund 100 Zivildiener, die zu Schülerlotsen ausgebildet werden und sechs Monate lang Schulwege in Wien sichern sollen.
Um den Kleinsten das richtige Verhalten im Straßenverkehr näher zu bringen, werden die Beamten Volksschulen besuchen. Auch Vorträge zum Thema Gewaltprävention in der Schule will die Polizei im ersten Halbjahr in Wiener Klassen abhalten, sagte der Oberst.
Im vergangenen Jahr verunfallte durchschnittlich jeden Tag ein Schulkind, teilte der ÖAMTC in einer Aussendung am Montag mit. 40 Prozent aller Zwischenfälle passieren zwischen 6.00 und 8.00 Uhr. Besonders gefährdet seien zehn- bis 15-Jährige. Laut ARBÖ-Informationen sind sie in 70 Prozent aller Schulweg-Unfälle verwickelt. Gefährlichste Pflaster seien Wien und Oberösterreich.
Für mehr Sicherheit am Schulweg gelte es, folgende Tipps zu beachten: Rechtzeitig auf den Weg machen, riet etwa die ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa. Für Spätaufsteher gelte: Lieber den Bus verpassen, als blindlings über die Straße laufen, meinte sie. Reflektoren auf der Schultasche oder dem Rucksack und helle Kleidung sorgen für bessere Sichtbarkeit, betonte die Expertin. Um sich auf den Verkehr konzentrieren zu können, sollten sich Kinder nicht ablenken lassen – beispielsweise durch Gameboy spielen oder Musik hören. Auch Handys haben am Schulweg nichts verloren, warnte der ARBÖ vor Unaufmerksamkeit – etwa durch SMS schreiben.
Für Autofahrer gilt zu Schulbeginn: Moderate Geschwindigkeit und höchste Aufmerksamkeit, appellierte Donosa. Kinder können das Tempo von Autos und Bremswege schlecht einschätzen, warnte sie. Eltern, die ihre Schützlinge mit dem Pkw zur Schule chauffieren, müssen die Kinder im Auto anschnallen, so der ARBÖ. Auch in zweiter Spur vor dem Gebäude zu halten, gefährde die Kids. Kinder immer auf der Gehsteigseite aussteigen lassen, empfahlen die Experten.