Eltern fordern Verschiebung der Zentralmatura
Die Begutachtungsfrist endet am Dienstag, beruhigen konnte sie die Kritiker bisher jedoch nicht. Elternvertreter fordern weiter eine Verschiebung und drohen sogar mit Klagen, sollte der erste Jahrgang “aufgrund mangelnder Organisation und mangelnder Vorbereitung” durch die Lehrer deutlich schlechter abschneiden als Maturanten der vergangenen Jahre. Die Verordnung komme zwei Jahre zu spät, kritisiert der Bundesverband der BHS-Elternvereine in seiner Stellungnahme. Derzeit seien weder Lehrplan noch Unterricht flächendeckend auf die neue Matura umgestellt.
Höherer Stellenwert für mündliche Kommunikation gefordert
Und auch an Details stoßen sich die Elternvertreter: Sie fordern, dass Deutsch- und Fremdsprachenklausuren jeweils von zwei Lehrern korrigiert werden sollten und bei den Fremdsprachen der mündlichen Kommunikation mehr Stellenwert eingeräumt werden soll. Außerdem kritisieren sie, dass AHS-Schüler bei der Mathematik künftig zwei Taschenrechner benötigen, BHS-Schüler aber nur einen und dass die Verwendung von Formelsammlung und Wörterbuch bei den beiden Schulformen unterschiedlich geregelt ist.
Von der AHS-Lehrergewerkschaft wird der Entwurf wegen offener Fragen “generell abgelehnt”. Kritik übt sie etwa daran, dass zwar schulautonome Schwerpunkte berücksichtigt werden, aber nicht jene der verschiedenen AHS-Formen. Die BHS-Gewerkschaft knüpft ihre Zustimmung grundsätzlich daran, dass Verhandlungen über eine Änderung des Prüfungstaxengesetzes begonnen werden.
Schmied will an Zeitplan festhalten
Ministerin Schmied will trotz der Kritik an ihrem Zeitplan für die standardisierte teilzentrale Matura festhalten. Sie nehme die Stellungnahmen zum Begutachtungsentwurf der Reifeprüfungsverordnung “sehr, sehr ernst”, betonte sie am Dienstag, schließt eine Verschiebung aber aus. “Das ist für mich nicht notwendig, weil die Argumente nicht stichhaltig sind.”