Spezialisiert hatte sich die Bande vor allem auf Diebstähle und Einbrüche in Wien und Wiener Neustadt sowie auf die Rekrutierung von Prostituierten aus der Slowakei und Ungarn, die an österreichische Bordellbetreiber weitervermittelt wurden (in etwa 30 Fällen). Weiters soll ein Teil der Beschuldigten Leute zum Betteln vor Einkaufsmärkten in den Bezirken Wien-Umgebung und Tulln angestiftet und ihnen nachher sämtliches Geld abgenommen haben.
Österreichisch-Slowakische Bande
Als Haupttäter der österreichisch-slowakischen Organisation gelten ein 35-Jähriger, der bereits festgenommen wurde, und ein 28-Jähriger, der noch flüchtig ist. Gemeinsam sollen sie im Bereich Menschenhandel aktiv gewesen sein, erklärte ein Ermittler. Der 35-Jährige, der bereits wegen anderer Delikte polizeibekannt war und auch schon vor Gericht stand, habe sich auch vorwiegend um die Diebstähle gekümmert, Waffen besorgt und ähnliches, während der Jüngere sich nebenbei mit Einbrüchen, Betrügereien und Suchtmitteldelikten befasst haben dürfte.
Fahndung nach fünf Verdächtigen
Festgenommen wurden seit dem 10. Mai in Wien neben dem 35-Jährigen auch eine 22-jährige Österreicherin und Slowakinnen im Alter von 23, 24 und 44 Jahren sowie ein 49-Jähriger Landsmann. Sie befinden sich in der Justizanstalt Wiener Neustadt und sind teilweise geständig. Bei Hausdurchsuchungen wurden neben Diebesgut unter anderem auch eine Faustfeuerwaffe und eine Softgun sichergestellt.
Die weiteren fünf Verdächtigen seien zur Fahndung ausgeschrieben, hieß es. Sie dürften das Land mittlerweile verlassen haben, teilweise habe man aber Vermutungen, wo sie sich aufhielten. Die Ermittlungen würden jedenfalls fortgesetzt. Eine Schadenssumme, die durch die Tätigkeiten der Bande entstanden ist, ist noch nicht bekannt.
(Red./APA)