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Dritte Piste auf Flughafen Wien: UVP beginnt

Der Flughafen Wien hat am Donnerstag die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für das Projekt „Parallelpiste 11R/29L“ bei der Abteilung Umweltrecht beim Amt der NÖ Landesregierung zur Prüfung nach dem UVP-Gesetz 2000 eingereicht.

Die dritte Piste sei „ein wichtiges Zukunftsprojekt“, hieß es in einer Aussendung.

Die Entscheidung über den Beginn des Baus werde nach Abschluss der nun beginnenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und einer Bedarfserhebung frühestens im Jahr 2009 getroffen. Die Vereinbarungen des Mediationsvertrages werden mit der UVE eingehalten, teilte der Flughafen mit.

Der niederösterreichische Umweltlandesrat Josef Plank (V) stellte fest, dass „im Sinne des Gesetzes“ eine umfassende Prüfung der Umweltverträglichkeit erfolgen werde. Es werde dabei auch um bestmöglichen Schutz öffentlichen Interesses gehen. Auswirkungen auf „sämtliche Umweltmedien“ würden geprüft. Plank betonte außerdem, dass im Verfahren „optimale Transparenz“ gewährleistet sein müsse, was Bürgerbeteiligung, öffentliches Aufliegen des Projektes und Einrichtung eines Call-Centers bedeute. Unter http://www.noe.gv.at/uvpvie wird es ab Freitag auch eine Internet-Adresse geben.

Nicht zuletzt wies der Landesrat darauf hin, dass es im Verfahren um Rechtssicherheit gehe. Das gelte für den Projektwerber ebenso wie für alle Beteiligten – Gemeinden, NGOs, allfällige Initiativen. Der Flughafen Wien stelle sich der Herausforderung, so Plank. „Das Land Niederösterreich wird das Vorhaben – wie jedes andere auch – seriös, umfassend und transparent prüfen.“

Mit der UVE sei der bisher vor allem auch mit der Mediation (von 2001 bis 2005) eingeschlagene Weg konsequent weitergegangen worden, sagte Herbert Kaufmann, Vorstandssprecher der Flughafen Wien AG. Der Mediationsvertrag enthält Vereinbarungen zu Pistenlage, Lärmzonendeckel, Nachtflugregelung, Lärmschutzprogramm, Umweltfonds und zur weiteren Zusammenarbeit im Dialogforum. Es gehe darum, unter Berücksichtigung der Interessen aller Betroffenen die Entwicklungschancen für die Region zu wahren, so Kaufmann.

Die UVE umfasst laut Flughafen 32 Ordner. 20 Gutachterteams haben insgesamt 39 Expertisen erstellt, darunter die zu Lärm, Medizin, Verkehr, Naturschutz und Luftschadstoffen. 55 Beteiligte, von den Standortgemeinden über die mitwirkenden Behörden bis zu den Umweltanwälten, erhalten jeweils eine Kopie der Einreichunterlage. „In Summe sind das 1.760 Ordner mit 15.000 Quadratmetern an Plänen und 450.000 Seiten Text.“

Der Flughafen Wien rechnet für die Umweltverträglichkeitsprüfung mit einer Verfahrensdauer von etwa zwei Jahren. Die Entscheidung über den Beginn des Baus der Parallelpiste werde jedenfalls erst „nach erfolgreichem Abschluss der UVP und einer genauen wirtschaftlichen Prüfung“ fallen. Informationen zum Projekt gibt es ab Freitag auch unter http://runway.viennaairport.com.

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