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Die Bücherdiebin - Trailer und Kritik zum Film

Im Jahr 2005 hatte der Australier Mark Zusak "Die Bücherdiebin" ("The Book Thief") veröffentlicht. Der Roman eroberte die Bestsellerlisten und die Kritiker gleichermaßen. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Brian Percivals (“Downtown Abbey”) einfühlsame Verfilmung der Geschichte über das ganz normale Alltagselend und das Überleben der Deutschen während des Dritten Reiches ist nun ab Donnerstag im Kino zu sehen. Sie erzählt von der neun Jahre alten Liesel Meminger, die 1939 zu einer Pflegefamilie ins fiktive Molching bei München gebracht wird. Ihr kleiner Bruder stirbt auf der Fahrt dahin und wird beerdigt – und die Bücherdiebin schlägt zum ersten Mal zu: Sie, die noch nicht lesen kann, nimmt ein Buch an sich, das einem Totengräber aus der Tasche fällt – “Das Handbuch für Totengräber”.

Die Bücherdiebin: Die Geschichte

Es ist auch jener Moment, in dem der Tod zum ersten Mal die Bücherdiebin sieht. Zusak, dessen aus München und Wien stammende Eltern die Bombennächte des Krieges miterlebten, wählte gerade ihn als Erzähler seiner Geschichte: “Der Tod war im Zweiten Weltkrieg allgegenwärtig, deshalb erschien es mir einleuchtend, dass er die Geschichte erzählt.” Auch das Geschehen im Film kommentiert der Tod – in der deutschsprachigen Fassung mit der markanten Stimme von Schauspieler Ben Becker.

Doch es ist Liesels Sicht, aus der die Zuschauer Nazideutschland erleben: Wenn die wildfremden Hubermanns plötzlich zu ihren neuen Eltern werden, wenn der Jude Max im Kellerversteck Unterschlupf findet, und wenn sie mit ihrem Freund Rudi und den Bewohnern der Himmelstraße Tragisches, aber auch immer wieder Momente des Glücks und der Hoffnung erlebt. Erst stiehlt sie das Totengräber-Buch, dann eines aus den Flammen der Verbrennung – die Macht der Wörter und die Magie der Bücher helfen Liesel, dem Grauen zu entfliehen und sich ihm zu widersetzen.

Die Bücherdiebin: Die Kritik

Die aufwendige Hollywoodproduktion, die in den deutschen Babelsberger Studios entstand, besticht durch wunderbare Bilder gewissenhaft ausgestatteter Szenerien. Kameramann Florian Ballhaus führte schon bei Bestsellerverfilmungen wie “Der Teufel trägt Prada” die Kamera. Die Aufnahmen, in denen die ruhig erzählte, gelegentlich zu langatmig geratene Geschichte auf die Leinwand kommt, beeindrucken zur Musik von Altmeister John Williams, der damit gerade wieder für den Oscar nominiert war. Auf allzu schreckliche Darstellungen des Naziterrors verzichtet der ab sechs Jahren freigegebene Film.

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Stars wie Emily Watson, zuletzt unter anderem in Spielbergs “Gefährten” zu sehen, sowie Geoffrey Rush, Oscarpreisträger (“Shine”) und als Sprachtrainer in “The King’s Speech” gefeiert, überzeugen als Pflegeeltern Hubermann. Doch es ist Sophie Nelisse als Liesel, die “Die Bücherdiebin” auch auf der Leinwand zu etwas Besonderem macht. Zusak selbst hatte in dem kanadischen Teenager seine Liesel erkannt, als er sie im Film “Monsieur Lazhar” sah. Obwohl die heute 13-Jährige auch schon auf der Liste der Filmemacher stand, blieb die Besetzung dennoch offen. Als Kunstturnerin träumte Sophie noch von einem Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Doch nach einer Verletzung las sie das Drehbuch – und entschied sich für Liesel.

(APA)

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