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Der neue Hauptbahnhof entsteht

Von Gebäuden, Schienensträngen oder gar Bahnsteigen ist am Gelände des Wiener Hauptbahnhofs noch keine Spur: Allerdings sind rund zweieinhalb Jahre vor der Teileröffnung schon erste Bauteile des künftigen Verkehrsknotens zu sehen.
Der neue Hauptbahnhof
Video vom Hauptbahnhof
So stehen bereits die ersten beiden Betonpfeiler der sogenannten Südbahnhofbrücke, die künftig den dritten und zehnten Bezirk miteinander verbindet. Auch mit den Arbeiten für die Unterführungen unter dem Bahnhof in Richtung des neuen, 59 Hektar großen Stadtzentrums wurde bereits begonnen.

Die Südbahnhofbrücke, eine 102 Meter lange Bogenbrücke, wird in Verlängerung der Franz-Grill-Straße die Arsenalstraße und die Bahngleise inklusive Autoreisezuganlage überqueren. Zwei der drei wuchtigen, ypsilonförmigen Pfeiler ragen in dem ansonsten noch äußerst unbebaut wirkenden Areal schon in die Höhe. Rund 600 Kubikmeter Beton wurden pro Träger verarbeitet, erklärte Gerhard Sochatzky, Leiter der Magistratsabteilung 29 (Brückenbau), am Montag bei einer Baustellenbesichtigung mit Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S). Die Bauwerke seien deshalb so massiv, da sie für eine Anprallgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h konzipiert worden seien.

Eigene Wege für Fußgänger und Radfahrer

Ab September werden dann die Brückenbögen montiert. Eröffnet wird die knapp 18 Meter breite Verbindung, auf der auch eigene Wege für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen sind, aber erst mit der Vollinbetriebnahme des Hauptbahnhofs im Jahr 2015. Dann sollen auch die ersten Wohnungen im neuen Stadtteil in Favoriten bereits bezogen sein. Gewerkt wird im Übrigen auch schon am 260 Meter langen Arsenalsteg, der für Fußgänger und Radfahrer ab 2015 das Arsenal mit dem projektierten Park im neuen Bahnhofsstadtteil verbindet.

Erste Betonspuren haben die Arbeiter zudem schon zwecks Unterführungen des eigentlichen Bahnhofsgebäudes hinterlassen. Verlängerungen der Mommsen- und der Argentinierstraße werden als Karl-Popper- und Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße künftig Wieden und Favoriten verbinden. Die Unterführungen, deren Decken zum Teil schon betoniert sind, werden bereits mit bzw. nach der Teileröffnung des Großbahnhofs Ende 2012 in Betrieb gehen.

Wer sich selbst einen Eindruck von der riesigen Baustelle machen will, kann das ab 19. August tun. Dann wird der “Bahnorama” genannte, gut 66 Meter hohe Holzturm am Beginn der Fußgängerzone Favoritenstraße eröffnet. Per Panoramalift kann jeder Interessierte dann in luftige Höhen schweben und sich dort einen Überblick über das Treiben zu ebener Erde verschaffen.

 


Zahlen und Fakten

Straßen im neuen Stadtviertel beim Hauptbahnhof

  • Ca. 5,5 km neue Straßen im Areal
  • Adaptierung bzw. Neugestaltung des umliegenden Straßennetzes (Wiedner Gürtel, Arsenalstraße, Sonnwendgasse, Gudrunstraße) – 5,1 km
  • 6 neue Querungsmöglichkeiten durch Bahnhofspassage, 3 Unterführungen der Bahnanlagen, zwei Brücken für optimale Vernetzung des Stadtviertels mit der Umgebung
  • neue Radfahranlagen im Areal
  • Adaptierung und Neubau der Radfahranlagen im umliegenden Straßennetz
  • Errichtung von 12 neuen Ampelanlagen inkl. Fußgängerübergängen und Radfahrerüberfahrten
  • Verlängerung der Straßenbahn Linie D um rund 2 km bis Gudrunstraße

 

Südbahnhofbrücke:

  • Brückentyp: Bogenbrücke mit seitlichen Rampentragwerken
  • Tragwerkslänge: cirka 102 Meter
  • Tragwerksbreite: cirka 17,50 Meter

Arsenalsteg:

  • Brückentyp: Bogenbrücke mit Rampenanlage (südlich) und Plateau mit Aufzugs- und Stiegenanlage (am nördlichen Ende der Brücke)
  • Tragwerkslänge: cirka 260 Meter
  • Tragwerksbreite: cirka 7,5 Meter

Unterführung Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße

o        Breite: 28 m

  • Länge 120 m
  • 2 Fahrspuren je Richtung
  • richtungsgebundene Radwege
  • Gehsteige

Unterführung Karl-Popper-Straße

  • Breite: 36 m
  • Länge: 120 m
  • Straßenbahnhaltestelle
  • 1 Fahrspur je Richtung
  • richtungsgebundene Radwege
  • Gehsteige
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