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Der große Trip - Wild - Trailer und Kritik zum Film

Blutig gelaufene Zehen und blaue Flecken am ganzen Körper, Heroin-Spritzen und Sex mit Fremden: So kennt man Hollywoods Leinwand-Blondine Reese Witherspoon ("Natürlich blond") noch nicht.

Mit ihrer mutigen Tour-de-Force in “Der große Trip – Wild” als ehemalige Heroinsüchtige, die sich auf einen extremen Fußmarsch begibt, krempelt die 38-jährige Oscar-Preisträgerin ihr Image um. Ab Freitag im Kino.

Der große Trip – Wild – Geschichte

Die Schauspielerin mit dem energischen Kinn und fröhlichen Charme, die einst mit Schoßhündchen und pink-farbener Garderobe in der Komödie “Natürlich blond” ihren Durchbruch feierte, war lange eher auf leichte Kost abonniert. Erst als Country-Sängerin June Carter in der Johnny-Cash-Biografie “Walk the Line” wurde sie ernst genommen und 2006 mit einem Oscar ausgezeichnet. Nun wird sie nach einer Golden-Globe-Nominierung wieder als Oscar-Anwärterin gehandelt.

Witherspoon legte sich aber auch als Produzentin ins Zeug. Auf der Suche nach einer starken Frauenrolle holte sie vor einigen Jahren die Filmrechte für die bewegende, autobiografische Geschichte der US-Autorin Cheryl Strayed ein. In dem Bestseller “Der große Trip” beschreibt Strayed ihren Trek 1995 auf dem Pacific-Crest-Wanderweg, von der Mojave-Wüste an der Grenze zu Mexiko, durch Kalifornien und Oregon bis in den US-Staat Washington. Fast 1.800 Kilometer legte die damals 26-Jährige in über drei Monaten alleine zurück.

Es ist ein abenteuerlicher Trip, aber mehr noch eine Reise nach Innen. Der plötzliche Krebstod ihrer Mutter hatte sie aus der Bahn geworfen, sie flüchtet sich in Heroin und Sex mit Fremden, ihre Ehe platzt. Dann trifft sie die mutige Entscheidung, ihr Leben in der Wildnis wieder in den Griff zu bekommen.

Der große Trip – Wild – Kritik

Ein schwieriges Unterfangen, sagt Witherspoon über ihren Film. “Die Hauptperson ist eine Frau, die am Ende kein Geld hat, keinen Mann, keine Eltern, keinen Job, keine Chancen, und doch ist es ein Happy End”, erzählte sie vor dem US-Kinostart der “New York Times”. Als Produzentin konnte sie den kanadischen Regisseur Jean-Marc Vallee (“Dallas Buyers Club”) gewinnen.

Der fängt die Mischung aus beschwerlichem Selbstfindungstrip, grandiosen Naturerlebnissen und Widrigkeiten entlang des Treks fesselnd ein. Witherspoon sieht man die Tortur an: ohne Make-up, mit Schrammen und Blasen an den Füßen, meist kämpferisch, aber auch dem Zusammenbruch nahe. Von Eitelkeit keine Spur. In Flashbacks läuft ihr Leben Revue. Die eigenen Fehltritte und Lebensängste, die harte Kindheit in einer zerrütteten Familie, die enge Beziehung zu ihrer Mutter (Laura Dern), die jung an Krebs stirbt.

Männer kommen nur am Rande vor, der Ex-Ehemann, One-Night-Stands und Begegnungen auf dem Wanderpfad. Doch “Der große Trip – Wild” ist kein reiner Frauenfilm. Das Drehbuch des britischen Autors Nick Hornby (“About a Boy”) berührt mit Lebensfragen, die sich jeder stellt: Wie lassen sich Grenzen überwinden? Wie kämpft man gegen Ängste an? Wie findet man zu sich?

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(APA)

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