Der Überfall auf zwei Passanten am gestrigen Dienstag in Wien-Landstraße entpuppte sich als Suchtgift-Deal mit anschließendem Raub. Wie die Wiener Polizei am Mittwoch bekannt gab, wurden auch die vermeintlichen Opfer festgenommen. Fünf der sechs Inhaftierten sind geständig, der einzige Österreicher im Bunde schweigt noch. Er ist einschlägig vorbestraft.
Die vier Bosnier aus Bad Vöslau waren – wie schon öfter – am Dienstag gegen Mitternacht nach Wien gefahren, um sich Suchtgift zu besorgen. In Wien-Landstraße sprachen sie einen Jugoslawen an, der sie an einen Österreicher verwies. Der Österreicher stieg zu den Bosniern ins Auto und wurde dort während der Anbahnung des Suchtgift-Deals beraubt. Die Täter im Alter von 20 bis 25 Jahren erbeuteten dabei u.a. 323 Gramm Canabisharz.
Dealer rief selbst die Polizei
Der im Suchtgiftmilieu bekannte Österreicher alarmierte von einer Telefonzelle aus die Polizei und konnte das Fahrzeug der vier Männer aus Bosnien genau beschreiben. Eine Stunde später wurden die Täter auf der Südosttangente von der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) gestoppt und festgenommen.
An der Version vom Raub während der Anbahnung des Suchtgift-Deals gebe es keinen Zweifel mehr, erklärte Ruisz. Fünf der sechs involvierten Männer hätten in der Vernehmung dieselbe Geschichte erzählt.
Redaktion: Bernhard Degen