Am Freitagabend feierte sein “Teatro” im eigens dafür errichteten Spiegelpalast bei den Wiener Gasometern Premiere.
In der etwa dreieinhalbstündigen Show, die sich zum Teil etwas in die Länge zog, wurden Kulinarik und Unterhaltung groß geschrieben. Durch den Abend führte Kabarettist Manfred O. Tauchen, bemüht um Wiener Schmäh. Ihm stets zur Seite war Clown “Daniello”. So richtig drehte das Premieren-Publikum – darunter Promis wie Karl Merkatz oder Paulus Manker – auf, als Tauchen gegen Ende der Show zum Mikrofon griff und mit Backgroundsängerinnen zunächst ein Austro-Hits-Medley zum Besten gab. Natürlich durfte auch “Codo…düse im Sauseschritt” nicht fehlen. Mit dem Lied landete er als Teil des Projekts “DÖF” in den 1980er-Jahren einen Erfolg.
Akrobatisches Können im Teatro
Beeindruckend war das Können der Akrobaten – angefangen von Trapezkünstlern über einen Seiltänzer, der in luftiger Höhe Salti machte, bis hin zu einer Frauentruppe aus der Mongolei, die ihre Körper in alle Himmelsrichtungen zu verbiegen wusste. Oder – wie Tauchen es ausdrückte: “Diese Mädchen haben Gelenke an Stellen, wo ich nicht einmal Stellen habe.”
Nebst sehr viel Comedy, Gesang und Akrobatik wollten die Veranstalter auch den Charme des internationalen Varietes in den Spiegelpalast bringen, wie es im Vorfeld geheißen hatte. Dies geschah u.a. in Form von knapp bekleideten Damen, die sich als “Moulin Rouge”-Tänzerinnen versuchten. Deren Showeeinlagen waren jugendfrei, wenn auch die Pos mal blitzen.
Gaumenfreude für die Gäste
Zwischen den Nummern gab es immer wieder Pausen, in denen Gerer seinen Gästen delikate Speisen servierte: eine Kombination vom Kalbsrücken und Saibling mit Paradeiser-Senfkornmarmelade, eine Melange von Erdäpfeln mit Mangalitzaspeck und Jakobsmuschel-Croustillant sowie Rehnüsschen auf weißer Polenta mit Sauerkirschen und Pilzen. Den Abschluss bildet eine Trilogie von Edelschokolade. Für Vegetarier gab es ein eigenes Vier-Gänge-Menü.
Die Kreation der Gerichte ist eine durchaus gefinkelte Angelegenheit, wie Gerer erzählte – schließlich sollte es so vielen Gästen wie möglich schmecken: “Ich würde ja ganz gerne mal eine Taube machen. Aber das ist natürlich schwierig, denn es will nicht jeder eine Taube. Man muss halt schauen, dass man das trifft, was die Leute gerne essen.” Gerer ist übrigens an den Showabenden selbst in der “Teatro”-Küche anzutreffen.
Die “Teatro”-Spielsaison läuft noch bis Ende Februar. Vorstellungen finden täglich außer Montag statt. Karten gibt es ab 91 Euro, die Getränke sind extra zu zahlen.
(APA)