13 Angeklagte werden sich ab Mittwoch im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wiener Neustadt drängen: Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen im Rahmen einer kriminellen Vereinigung Suchtgifthandel vor, indem sie – nach Gerichtsangaben “organisiert und professionell” – von April 2014 bis November 2015 Indoor-Plantagen betrieben und das “in erheblichem Ausmaß” erzeugte Cannabis in Verkehr brachten.
Die Pflanzenaufzucht erfolgte in Häusern in drei Bundesländern – Niederösterreich, Burgenland und Steiermark. Elf der 13 Beschuldigten befinden sich in Haft. Sechs Verhandlungstage – 17., 18., 22., 23., 25. und 26. August – sind angesetzt.
Cannabis im Wert von 3,5 Millionen Euro angebaut
Wie die niederösterreichische Landespolizeidirektion im Mai zu der Causa resümierte, soll die serbische Tätergruppe in einem Zeitraum von zwei Jahren mindestens 350 Kilo Cannabiskraut im Straßenverkaufswert von etwa 3,5 Millionen Euro produziert haben. Plantagen befanden sich demnach in Unternalb und Hofern in der Gemeinde Retz (Bezirk Hollabrunn), in Matzendorf-Hölles (Bezirk Wiener Neustadt), in Frohnleiten und Zettling in der Gemeinde Unterpremstätten (Bezirk Graz-Umgebung) sowie in Stotzing (Bezirk Eisenstadt-Umgebung).
Die Fahnder stellten insgesamt 2.258 Cannabispflanzen, etwa 81 Kilo Cannabiskraut, 10.346 Euro Bargeld, 18 Mobiltelefone, drei Autos sowie diverses Equipment (542 Lampen, 492 Vorschaltgeräte, 44 Großfilter, Verpackungsmaschinen, Waagen etc.) sicher. Um die Stromkosten in den angemieteten oder angekauften Objekten niedrig zu halten, sollen Stromzähler manipuliert worden sein. Dadurch sei den Energieversorgern ein Schaden von 188.000 Euro entstanden, hieß es im Mai.
(APA, Red.)