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1.000 demonstrierten gegen Burschenschafter-Marsch

Rund 1.000 Teilnehmer haben sich am Samstag zur Demonstration gegen das umstrittene Verbandstreffen des Dachverbandes "Deutsche Burschenschaft" eingefunden. Der eigentliche vom "Aktionsbündnis Innsbruck gegen Faschismus" organisierte Protestmarsch verlief vorerst weitgehend friedlich. Wie die Polizei mitteilte, gab es aber im Vorfeld zwei Festnahmen.
Bilder: Marsch durch Innsbruck
Tausend Gegendemonstranten

Im Zuge der Demonstrationen gegen den Burschenschaftermarsch wurde eine Person wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und eine weitere wegen eines tätlichen Angriffs festgenommen, teilte ein Sprecher der Polizei der APA mit. Bei rund 15 Personen wurden Identitätsfeststellungen durchgeführt.

Innsbruck begrüße Gegendemonstration

Die Demonstranten hatten sich am Platz vor dem Landhaus versammelt und starteten gegen 14.00 Uhr ihren Protestzug durch die Innenstadt weiter zu Innsbrucker Messe. Am Landhausplatz hielten die Organisatoren eine Kundgebung ab. Die Sprecherin des Aktionsbündnisses, Claudia Schütz, meinte, man habe als Zivilgesellschaft “viel erreicht”. Denn ohne deren Druck wäre es nie zum Vertragsausstieg der Messe gekommen. Vor ein paar Jahren wären die Burschenschafter in Innsbruck noch von den Verantwortlichen begrüßt und die Demonstranten als “Chaoten” beschimpft worden. Heute aber begrüße Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) die Gegendemonstration, so Schütz.

Gegendemo: Stadt “zurückerobert”

Schütz forderte die Teilnehmer zu einer friedlichen Demonstration auf. Sie verlangte von den Verantwortlichen der Stadt entsprechende Beschlüsse, dass in Zukunft keine “rechtsextremen Gruppen” mehr in öffentlichen Räumen in der Tiroler Landeshauptstadt tagen dürfen. Man habe sich die Stadt “zurückerobert”. Der heutige Tag besiegle die Niederlage der Burschenschafter im Ringen um die öffentliche Akzeptanz in Tirol.

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Burschenschafter mit Faustschlag attackiert

Indes kritisierte der Cartellverband (CV) in einer Aussendung, dass es im Zuge der Proteste gegen die Veranstaltung der Deutschen Burschenschafter zu einem Angriff auf ein Mitglied der katholischen Verbindung gekommen sei. Ein Senior des CV sei beim Verlassen des Verbindungs-Hauses, vor dem sich etwa zwanzig Demonstranten befunden haben sollen, mit einem Faustschlag attackiert worden. Bei der Polizei war der Zwischenfall am frühen Nachmittag noch nicht bekannt.

300 Polizisten im Einsatz

Die Polizei stand am Samstag mit rund 300 Mann im Einsatz, auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Die Tiroler Beamten wurden durch Exekutivkräfte aus Wien, Vorarlberg und Kärnten verstärkt.

(APA)

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