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Bis zu sieben Zentimeter Neuschnee in der Stunde

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Die kindlichen Gebete Richtung Himmel wurden endlich erhört: Neuschneemenge liegt bei sieben Zentimeter pro Stunde - massive Verkehrsprobleme sorgen für Staus.  

Wintereinbruch in weiten Teilen Österreichs: Am fünften Tag des neuen Jahres sorgten heftige Schneefälle in der Nacht auf Montag und in den Vormittagsstunden in vielen Regionen für erhebliche Verkehrsbehinderungen und teils chaotische Zustände. Betroffen waren alle Bundesländer bis auf die Steiermark und Kärnten.


Schneefahrbahn in Wien

Die schneebedeckten Fahrbahnen in Wien haben vor allem auf den Hauptstraßen der Bundeshauptstadt zu Behinderungen geführt. Der Räumeinsatz in der Bundeshauptstadt sei zwar in vollem Gange, angesichts der massiven Schneefälle könne der Winterdienst aber nicht alle Fahrbahnen frei halten, betonte ein Sprecher von Umweltstadträtin Isabella Kossina. Die Kurzparkzonen wurden unterdessen aufgehoben.


Bis zu sieben Zentimeter Neuschnee pro Stunde

Laut Rathaus hat es zuletzt pro Stunde bis zu sieben Zentimeter Neuschnee gegeben. „Der Winterdienst ist mit dem Schneepflug unterwegs und hinter ihnen schneit es sofort wieder zu. Und die Leute glauben dann, da ist keiner gefahren“, sagte der Kossina-Sprecher.

Am Montagvormittag waren bis zu 1.200 Arbeiter sowie 79 Winterdienst-Fahrzeuge der zuständigen Magistratsabteilung 48 im Einsatz. Neben den kommunalen Schneepflügen waren weiters 143 Fahrzeuge privater Unternehmen sowie 131 kleinere Fahrzeuge unterwegs.


Schneeketten auf der Grünbergstraße

Die Grünbergstraße, die durch Meidling und Hietzing führt, musste laut ÖAMTC wegen hängen gebliebener Lkw gesperrt werden. Für kurze Zeit war dies auch auf der Tangente in Richtung Norden bei der Hanson-Kurve der Fall. Staus bis zur Stadtgrenze waren die Folge.


9er aus Schienen gesprungen

Auch den öffentlichen Verkehr bereitete die weiße Pracht massive Probleme. In Hernals ist eine Straßenbahn der Linie 9 aus den zugeschneiten Schienen gesprungen, berichtete eine Sprecherin der Wiener Linien. Verletzte habe es dabei nicht gegeben. Auch bei manchen Buslinien ist es zu Störungen gekommen. Viele Fahrgäste kamen erst mit größerer Verspätung an ihr Ziel. Im Laufe des Vormittags habe sich die Lage aber großteils wieder normalisiert, wurde versichert.


Achtung, Autofahrer! Bremsweg verdreifacht sich

Das heißt bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h beträgt der Bremsweg bei Schnee etwa 70 Meter, bei trockenem Asphalt hingegen nur 20 Meter. Bei 100 km/h auf Schneefahrbahnen verlängert sich der Weg bis zum Stopp auf 250 Meter, bei 130 km/h sind es bereits über 400 Meter im Gegensatz zu 100 Meter bei trockener Straße. Bei Schneematch, so wie es der Fall ist, nimmt man aber eher das Dreifache als Berechnungsgrundlage, sagte Kerbl.

Der Bremsweg für Pkw auf eisglatten Fahrbahnen hat es überhaupt in sich: Bei 30 km/h beträgt er 43 Meter, im Vergleich zu sechs Metern auf trockenem Asphalt. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h verlängert sich der Bremsweg bei Glatteis auf 120 Meter, bei 100 km/h fast auf 500 Meter, bei 130 km/h über 800 Meter. Letztere Zahlen sind allerdings nur noch theoretisch aufzufassen. Bei spiegelndem Glatteis ist wohl niemand mehr mit 130 „Sachen“ unterwegs.

In diesen Daten ist die Reaktionszeit – der Weg, den das Fahrzeug zurücklegt, ehe der Lenker auf die Bremse steigt – nicht enthalten. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurde die Art der Bereifung. Es mache einen Unterschied, wenn man im Sommer mit Sommerreifen oder mit Winterreifen bremse, so der Techniker.


Bis am Abend 50 Zentimeter

Bis am Abend sollen es in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und Salzkammergut mindestens 40 bis 50 Zentimeter Neuschnee werden, so die Auskunft eines Sprechers der Hohen Warte in Wien. In der Nacht auf den Dienstag ist aber mit dem Ende der Schneefälle und der Entspannung der heiklen Verkehrssituation zu rechnen.


Plus zehn Grad und Regen am Samstag

Die weitere Entwicklung für diese Woche bringt nichts Gutes für Wetterfühlige: Für Dienstag melden die Experten von der Hohen Warte klirrende Kälte mit bis zu minus zwölf Grad in Wien und Umgebung und Temperaturen von eisigen minus 20 Grad im Waldviertel und in exponierten Lagen. Nach einem ruhigen und vielfach sonnigen Dreikönigstag ohne Niederschlag soll es mit leichten, aber unergiebigen Schneefällen am Mittwoch und Donnerstag weitergehen. Nach einem wechselhaften Freitag schlägt das Wetter laut Prognose ab Samstag dann richtige Kapriolen: „Eine Erwärmung auf bis zu zehn Grad plus mit Regen ist möglich, dann ist der Schnee in den Tallagen weg. Die Schneefallgrenze steigt auf über 1.000 Meter.“

Link: Aktuell Verkehrsnachrichten für Wien

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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