Verträge wurden zwar noch keine unterzeichnet, betont man bei der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Aber: “Die wahrscheinlichste Lösung ist die WU.”
An der Bildenden steht eine Generalsanierung der Hörsäle, Böden und eine Heizungssanierung an, im Atelier sollen die Böden renoviert werden. Außerdem ist im Kupferstichkabinett der Einbau eines Studiensaals und eines Depots geplant, schildert Rektorin Eva Blimlinger. Eine Speziallösung muss für die Sammlung der Gemäldegalerie gefunden werden, die aus Sicherheitsgründen andernorts verwahrt werden muss. Dabei sollen jedoch nicht alle Bilder in einem Depot verschwinden, wie Blimlinger betont.
Bildende Kunst Wien temporär in “nicht so schönem” Gebäude
Stattdessen sollen Konzepte entwickelt werden, wie Teile der Galerie in Kooperation mit anderen Institutionen temporär ausgestellt werden können.Dass die Uni damit “aus einem der schönsten Gebäude von Wien” in ein “nicht so schönes” übersiedelt, ist aus Blimlingers Sicht verkraftbar, weil nur temporär. “Das hat pragmatische Gründe, die Adaptionskosten sind vergleichsweise gering.” Insgesamt sollen die Arbeiten in der Bildenden zwischen zwei und drei Jahre dauern.
Bis zu vier Jahre soll auch das Gastspiel der Angewandten im derzeitigen WU-Komplex dauern. Bei dieser soll das Hauptgebäude durch einen scheibenförmigen Zubau an der Hoffassade des Schwanzer-Baus erweitert werden. Start der Bauarbeiten ist für Herbst 2013 geplant, bis 2017 soll die Rückkehr in das neue Gebäude möglich sein.
Harsche Kritik an der geplanten Zwischennutzung der WU durch die beiden Kunstunis kommt von Architekt Wolf D. Prix, der wegen des Umzugs der Angewandten zuletzt sogar als Vorsitzender des Architekturinstituts zurückgetreten war. Die Angewandte lasse sich “ohne Widerspruch” von BIG und Wissenschaftsministerium dazu zwingen, gemeinsam mit der Bildenden in “das hässlichste Gebäude von Wien” zu ziehen.
(APA)