Höhepunkt war einmal mehr der große Umzug der Erntewägen. Veranstaltet wurde das Fest von der Österreichischen Jungbauernschaft. Wer mitten in der Großstadt Volkskultur und Brauchtum erleben wollte, für den war am Wochenende der Heldenplatz die logische Wahl. Im Mittelpunkt stand wieder die kulinarische Vielfalt: Produkte aus ganz Österreich konnten verkostet und gekauft werden. Wobei die kredenzten Köstlichkeiten durchaus auch aus Wien kamen, was sich etwa im Heurigendorf manifestierte. Immerhin gibt es in der Bundeshauptstadt mehr als 700 bäuerliche Betriebe, wie Wiens Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Windisch betonte.
Schmackhaftes aus Österreich
Doch auch Erzeugnisse wie Käse aus Vorarlberg, Mohnzelten aus dem Waldviertel oder Marillennektar aus der Wachau erfreuten sich sichtlich großer Beliebtheit. Dazu gab es zahlreiche Möglichkeiten zur Information. So präsentierten etwa die heimischen Nationalparks ihr Angebot. Anlaufstellen waren auch ein AMA-Milchlehrpfad sowie die schon traditionellen Motorsägen-Vorführungen. Auch auf die jüngsten Besucher wurde nicht vergessen. Für sie war eigens der mit Abstand größte Traktor des Festes aufgebaut worden – bei dem es sich tatsächlich um eine riesige Hüpfburg handelte.
Großer Andrang bei Erntedankfest
Dass der Andrang groß war, zeigte sich nicht nur vor den diversen Ständen, sondern auch im gut gefüllten Festzelt. Für den Rekordbesuch dürfte auch das angenehme Spätsommerwetter ein nicht unbedeutender Faktor gewesen sein. Erst am Sonntagnachmittag begann es zu regnen – ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt, als die Vertreter der politischen Zunft die Festbühne betraten.
Politiker ebenfalls zu Gast
Gekommen waren unter anderem der neue ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der – ebenfalls erste seit kurzem amtierende – Finanzminister Hans Jörg Schelling, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Außenminister Sebastian-Kurz, Bauernbund-Präsident Jakob Auer, der Obmann der Wiener Stadt-Schwarzen Manfred Juraczka, EU-Kommissar Johannes “Gio” Hahn oder die Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, Ursula Stenzel (alle ÖVP).
In den Reden wurde nicht zuletzt darauf hingeweisen, dass der Konsum heimischer Produkte angesichts der Sanktionen gegen Russland – und des dort verhängten Importstopps für landwirtschaftliche Erzeugnisse – von großer Bedeutung sei. Verwiesen wurde aber auch auf die Qualität regionaler Lebensmittel und die positiven Auswirkungen für den Klimaschutz.
Die Segnung der Erntefrüchte wurde so wie bereits in den Jahren davor von Dompfarrer Anton Faber vorgenommen.
(APA/Red)