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Wiener Austria fixiert Meistertitel mit 4:0-Gala

Jubel der Austria-Spieler nach einem Tor von Markus Suttner zum 2:0 gegen Mattersdorf
Jubel der Austria-Spieler nach einem Tor von Markus Suttner zum 2:0 gegen Mattersdorf ©APA/ Georg Hochmuth
Die Austria ist erstmals seit 2006 österreichischer Fußball-Meister.
Austria gelingt Meisterstück

Nach einer völlig verpatzten Vorsaison marschierten die Wiener unter dem violetten Erfolgsgaranten Peter Stöger überraschend, aber größtenteils eindrucksvoll zum 24. Meistertitel der Clubgeschichte. Im Cupfinale gegen Pasching bietet sich den Austrianern am 30. Mai die Chance, das Spieljahr mit dem 28. Cup-Triumph und dem Double zu krönen.

Stöger: “Mein schönster Titel”

Stöger stockte damit seine eindrucksvolle Titelsammlung mit der Austria weiter auf. Als Spieler fuhr er drei Meisterschaften (1991, 1992, 1993) und drei Cupsiege (1990, 1992, 1994) ein, in seiner Ära als Trainer bzw. Sportdirektor gemeinsam mit Frenkie Schinkels zwei Cupsiege (2005, 2006) und einen Meistertitel (2006). Titel Nummer zehn mit den Violetten bedeutete für Stöger also nun ein Jubiläum. “Das ist mein schönster Titel”, frohlockte Stöger.

Peter Stöger feiert mit einer Sektdusche © APA/ Hochmuth

Abgang von “Big Spender” gemeistert

Für die Austria ist es der erste Meistertitel seit dem Ende der Ära von Magna mit “Big Spender” Frank Stronach, der sich per Sommer 2007 als Betriebsführer zurückzog und ein paar Kilometer weiter nach Wiener Neustadt zog. Die Austria stand nach Bekanntwerden des Abschieds vor finanziell und sportlich schwierigen Zeiten, verlor praktisch alle ihre “Stars” wie Joey Didulica, Sigurd Rushfeldt, Libor Sionko, Sasa Papac oder Vladimir Janocko und stürzte zunächst ins Bodenlose. Den Winter 2006/07 hatte man sogar als Tabellenletzter verbringen müssen.

Als eine der ersten wirtschaftlichen Reaktionen gründete die Austria die bis heute bestehende FK Austria Wien AG mit den Vorständen Markus Kraetschmer (Wirtschaft) und Thomas Parits (Sport). Die kleineren Brötchen ohne die Stronach-Millionen wurden bei der Austria mit viel Geduld und ohne übertriebenes Risiko gebacken. Da mit Stronach auch der lang gehegte Wunsch nach einem neuen Stadion mit besserer (Verkehrs-)Infrastruktur ging, baute man das Franz-Horr-Stadion schrittweise in eine kleine, aber feine Fußball-Arena um.

Das seit 2008 bestehende neue Herzstück des Stadions ist die 4.200 Zuschauer fassende Ost-Tribüne, auf der nun der harte Kern der Austria-Fans beheimatet ist. Die Namensrechte wurden im Dezember 2010 an das Versicherungsunternehmen Generali verkauft.

Auch sportlich wurde man recht rasch wieder konkurrenzfähig, die ersten großen Erfolge nach dem Stronach-Abschied gelangen im Cup mit den Finalsiegen 2007 und 2009. Schief gelaufen ist jedoch das Frühjahr 2013, in dem Ivica Vastic als Nachfolger von Karl Daxbacher fungierte und dabei eine Bruchlandung hinlegte.

Austria verpasst Europacup-Startplatz

Erstmals seit zehn Jahren verpasste die Austria einen Europacup-Startplatz. Vastic musste gehen, die Austria holte Stöger und machte damit einen echten Glücksgriff. Denn mit Stöger, der dazwischen auf der etwas kleineren Bühne bei der Vienna, beim GAK sowie in Wiener Neustadt gearbeitet hatte, kamen auch die Meisterambitionen zurück. Dabei hatte Stöger im Grunde den gleichen Kader zur Verfügung, mit Philipp Hosiner holte man aber einen Fließband-Torjäger an Bord.

Stöger einmal mehr Austrias Erfolgsgarant

Mit dem Erfolgsdruck bei der Austria kommt Stöger nun anscheinend wieder mühelos zurecht. Der 47-Jährige scheint die Sprache der Spieler zu sprechen und fungierte für sie inmitten des Ligatrubels auch als ruhender Pol. Nach einem eindrucksvollen Herbst überwinterten Manuel Ortlechner, Alexander Gorgon, Hosiner und Co. mit sieben Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Salzburg auf Platz eins.

In dieser Tonart ging es dann auch im Frühjahr weiter. Am 31. März schien das Titelrennen dann schon vorzeitig zugunsten der Austria entschieden zu sein, nach dem 1:1-Heimremis gegen Salzburg wies man nach 27 Partien satte 13 Zähler mehr als der einzig verbliebene Rivale auf. Doch es kam noch einmal Spannung auf, der Vorsprung schmolz innerhalb von nur drei Runden auf sechs Punkte zusammen. Am Ende ließ sich die Austria aber die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, gegen Mattersburg machte man am Mittwochabend endgültig den Sack zu.

©Jubel bei der Wiener Austria nach 4:0-Triumph über Mattersburg. APA/ Georg Hochmuth

Erstes Europa-League-Ticket an Rapid

Im Kampf um die Europa-League-Plätze sicherte sich Rapid (54) das erste von zwei Tickets und damit auch Rang drei. Der Rekordmeister gewann auswärts gegen Admira Wacker Mödling mit 2:0. Den vierten Platz machen sich in der letzten Runde Sturm Graz (48), der WAC (47) und Ried (46) untereinander aus. Die Grazer unterlagen Wacker Innsbruck mit 1:2, die Kärntner mussten sich ebenfalls in der Fremde Wiener Neustadt mit 0:2 geschlagen geben. Durch die Siege der beiden schwächsten Liga-Teams ist auch der Abstiegskampf in der letzten Runde dramatisch.

Admira neues Schlusslicht

Neues Schlusslicht ist die Admira (32), einen Zähler entfernt sind Innsbruck (33) und Wiener Neustadt (33). Mattersburg (35) hat drei Punkte Vorsprung und ist ebenfalls noch nicht gerettet. Zum Abschluss kommt es zum direkten Duell Mattersburg gegen Admira, Innsbruck tritt beim WAC an, Wiener Neustadt muss bei Sturm Graz bestehen. (APA)

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