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Aus für Don Gil

Eine Don-Gil Filiale
Eine Don-Gil Filiale ©Don Gil
Aus, Ende: Das Konkursverfahren über die Modekette Don Gil wurde heute, Dienstag, eröffnet. Betroffen sind rund 400 Mitarbeiter und rund 200 Gläubiger.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Günther Hödl bestellt, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) mit.Die Anmeldefrist für die betroffenen Gläubiger wurde vom Handelsgericht Wien mit 6. Dezember festgesetzt. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet am 20. Dezember statt. Informationen über die Höhe der Aktiva und Passiva liegen derzeit noch nicht vor.

Don Gil: Unternehmensfortführung in der Schwebe

Über die Chancen einer eventuellen Fortführung des Unternehmens muss jetzt der Insolvenzverwalter entscheiden. Über das weitere Schicksal des Unternehmens werde spätestens in der kommenden Berichtstagsatzung zu entscheiden sein. Dann werde auch klar sein, ob ein Sanierungsplan realistisch sei.

“Bedauerlicherweise war die heutige Insolvenzeröffnung über das Vermögen der Don Gil Textilhandel GmbH nicht vermeidbar”, so Thomas Hahn, Prokurist von Don Gil Österreich. Die Eigentümerin Fashion Network SpA in Italien befinde sich selbst in einem Insolvenzverfahren und sei daher rechtlich nicht in der Lage gewesen, die notwendigen Eigenmittel zuzuschießen oder rechtzeitig die Anteile an einen Investor zu verkaufen.

Gemeinsam mit dem Masseverwalter sei man nun bemüht, durch einen kurzfristigen, gesonderten Fortbetrieb die Chancen auf eine hohe Quote für die Gläubiger zu verbessern. Angedacht sei dabei der Verkauf an einen Investor.

370 Mitarbeiter in 30 Filialen sind betroffen

Die Modekette Don Gil mit ihren rund 370 Mitarbeitern und 30 Filialen hat Schulden in Höhe von mehr als 28 Mio. Euro angehäuft, rund die Hälfte davon sind Bankenverbindlichkeiten. Insgesamt dürften drei Gläubiger Insolvenzanträge eingebracht haben.

Laut Unternehmensangaben hatte es mehrere Interessenten für Don Gil gegeben. Einer davon ist der Einzelhandels- und Immobilien-Unternehmer Jamal Al-Wazzan, der schon die Modekette Schöps übernommen hat. Bei den anderen soll es sich ebenfalls um heimische Betriebe handeln, die sich allerdings nicht outen wollen.

Wie dramatisch die Lage bei Don Gil bereits war, zeigen die teilweise leeren Regale: Ein Teil der Winterkollektion wurde noch nicht ausgeliefert, weil Lieferanten nicht bezahlt werden konnten.

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