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Aus für DiTech: Insolvenz-Verwalter beantragte Schließung

Endgültiges Aus für DiTech
Endgültiges Aus für DiTech ©APA (Sujet)
Endgültiges Aus für DiTech: Die Investorensuche bei der insolventen Elektronikkette ist gescheitert. Das teilten die Gläubigerschutzverbände KSV 1870 und AKV am Donnerstag mit. Das dringend notwendige frische Kapital wurde demnach nicht aufgetrieben.
DiTech meldet Insolvenz an
Hotline für Mitarbeiter
Investor dringend gesucht
Hoffen auf Solidaritätskäufe
Aus für zehn Filialen
Technikhändler insolvent

Der Computerhändler DiTech hat die Sanierung nicht geschafft, ein Investor konnte nicht gefunden werden. Deshalb hat der Insolvenzverwalter von DiTech den nötigen Schritt gesetzt und den Antrag auf Schließung beim Handelsgericht Wien eingebracht , sagte ein KSV-Experte.

Abverkauf ab sofort bei DiTech

Wir rechnen mit einer rasch beginnenden, geordneten Liquidation , hieß es vom KSV weiter. In den offenen Standorten finden laut den Gläubigerschutzverbänden ab sofort Abverkäufe statt.

Aus KSV-Sicht sind die Quotensaussichten desaströs – im untersten einstelligen Prozentbereich. Ein Totalausfall sei nicht ausgeschlossen. 250 Dienstnehmer sind von der DiTech-Insolvenz betroffen.

Sukzessive erfolgen Filialschließungen

Zum Fortbetrieb wären rund 9 Mio. Euro notwendig gewesen, sagte Insolvenzverwalter Günther Hödl am Donnerstag zur APA. Das Unternehmen wird deshalb liquidiert. “Der Abverkauf des Lagers folgt ab sofort, die Filialen werden sukzessive geschlossen”, so Hödl, die 250 Beschäftigten verlieren ihren Job.

DiTech verhandelte nach eigenen Angaben mit einer österreichischen Investorengruppe. Um den Namen wurde jedoch ein großes Geheimnis gemacht, selbst Masseverwalter Hödl weiß nicht, wer Teil des Konsortiums war. Die Skepsis ob des vermeintlichen Retters war deshalb in der Branche groß.

Einige Filialen sind schon zu

DiTech verfügt in Österreich über 22 Filialen, einige davon seien bereits vergangene Woche geschlossen worden, so Hödl. Da das Unternehmen praktisch über kein Vermögen verfügt, rechnet der Masseverwalter mit einer “sehr geringen Quote”. Die im Sanierungsverfahren angebotenen 20 Prozent würden “mit Sicherheit nicht erreicht”.

Passiva von 30 Mio. Euro stehen Aktiva von 16 Mio. Euro gegenüber. Die Filialen sind angemietet, die Geschäftsausstattung großteils geleast. Der Warenlagerbestand beläuft sich laut Hödl auf 2 bis 2,5 Mio. Euro. Die für Mitte Mai angesetzte Tagsatzung findet statt, da hier die Forderungen geprüft werden. Die Sanierungsplantagsatzung hingegen ist nun hinfällig.

Hart umkämpfte Branche

Das Geschäft mit Computern, Laptops & Co ist hart umkämpft. Viele mittelständischen Elektrohandelsfirmen haben sich längst aus dem margenschwachen IT-Bereich zurückgezogen. “Die Ertragslage ist problematisch, der Beratungsaufwand extrem hoch”, sagte der Obmann der Sparte Elektrohandel in der Wirtschaftskammer, Wolfgang Krejcik, kürzlich zur APA. Dazu komme die Konkurrenz aus dem Internet und die Kurzlebigkeit der Produkte, zumal Computerware täglich an Wert verliere.

Nach Cosmos und Niedermeyer hat es nun eine weitere Firma in dieser Branche aufgestellt, obwohl DiTech als Vorzeigeunternehmen galt.

(apa/red)

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