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Atomgespräche in Wien mit dem Iran: Keine schnelle Lösung erwartet

EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif in Wien.
EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif in Wien. ©EPA
Bei dem Atomgesprächen mit dem Iran in Wien wird keine schnelle Lösung erwartet. Das betonte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton. Westliche Staaten werfen dem Iran vor, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Führung bestreitet dies weiterhin. Man lobte aber die gute Gesprächslage in Wien.

Vertreter der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands (die sogenannten P5+1) trafen am Dienstagvormittag in der Wiener UNO-City mit der iranischen Delegation unter Außenminister Mohammad Javad Zarif zu ersten Gesprächen zusammen. Bei den Verhandlungen bis Donnerstag, die Ashton im Namen der internationalen Gemeinschaft führt, bemüht man sich um eine endgültige Einigung über das iranische Atomprogramm.

Westliche Staaten werfen dem Iran vor, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Führung bestreitet dies.

Lösung mit dem Iran finden

Ziel der Wiener Gespräche ist es nach Angaben der EU und des Iran, einen Fahrplan hin zu einer endgültigen Lösung zu finden. Man habe zunächst vor allem besprochen, wie ein glatter Ablauf der weiteren Runde stattfinden könne, sagte Ashtons Sprecher Michael Mann.

Der iranische Vize-Außenminister Abbas Araqchi lobte nach iranischen Angaben ebenfalls die “guten Gespräche”. Nicht diskutieren werde man aber Details außerhalb dem Rahmen der im November geschlossenen vorläufigen Vereinbarung – etwa die iranische Forschung an Mittel- und Langstreckenraketen, die auch Israel erreichen könnten.

Österreichs Gastfreundlichkeit gelobt

Ashton werde “alles tun, um die Gespräche zum Erfolg zu führen”, betonte Mann. Er lobte auch die Gastfreundlichkeit Österreichs. Wien sei ein “sehr guter Ort” für die Gespräche. Die Verhandlungen wurden am Dienstagnachmittag in bilateralen Gesprächen fortgesetzt. Vor dem Tagungsort protestierten einige Vertreter von “Stop the bomb” gegen das Treffen. Die irankritischen Aktivisten sagten, mit den Verhandlungen hofiere und legitimiere der Westen das Regime in Teheran, das heimlich weiter an einer Bombe baue.

Die 5+1 sowie der Iran treffen in Wien erstmals seit der Einigung auf eine Übergangslösung im November aufeinander. Diese sieht vor, dass der Iran im Gegenzug für eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen die Uran-Anreicherung auf 20 Prozent stoppt, einige Kontrollen umstrittener Atomeinrichtungen erlaubt und der internationalen Atombehörde IAEA (IAEO) Informationen über Technologien gibt, die nach Befürchtungen zum Bau von Nuklearwaffen verwendet werden können.

(APA)

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