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Greenpeace protestiert vor der Bank Austria

'Verziert' wurde der Eingang zur Bank Austria.
'Verziert' wurde der Eingang zur Bank Austria. ©Greenpeace/Moritz Wustinger
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Das Engagement heimischer Banken bei osteuropäischen Energieunternehmen ist Umweltorganisationen traditionell ein Dorn im Auge. Dienstag früh war es wieder einmal so weit: Slowakische und österreichische Aktivisten von Greenpeace und GLOBAL 2000 “verzierten” den Eingang der Bank Austria-Zentrale in der Wiener Schottengasse mit einem vier Meter hohen Atommüllfass, um auf ihrer Ansicht nach ungehörige Kreditgeschäfte der Bank mit dem Betreiber-Unternehmen des slowakischen AKW Mochovce aufmerksam zu machen. Geschäfte, die die Bank nicht abstreitet, aber naturgemäß in anderem Licht sieht – vor allem in nicht durch Atomstrom erzeugtem.”Seit Jahren kämpfen die Betreiber von Mochovce dafür, genügend Geld für die Fertigstellung des gefährlichsten Atomkraftwerks Europas zu bekommen. Zahlreiche Banken lehnten das Geschäft ab. Jetzt stellt sich heraus, dass die Bank Austria der slowakischen Atomindustrie seit Jahren Geld zur Verfügung stellt”, zeigte sichGreenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof empört. Greenpeace und Global 2000 fordern die Bank Austria auf, umgehend ihre Kreditgeschäfte mit der Slovenske Elektrarne (SE) zu beenden. Die SE erzeuge “65 Prozent ihrer Stromgewinnung durch Atomkraftwerke”, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung.

Konkret sei dem slowakischen Energieversorger vor einigen Jahren ein Betriebsmittelkredit zur Verfügung gestellt worden, “der nur für die kurzfristige Finanzierung der laufenden Betriebsausgaben wie die Bezahlung von Löhnen, Bürobedarf etc. verwendet wird, aber nicht für eine Finanzierung von Mochovce.” Die Bank Austria stehe im ständigen Dialog mit den Umweltorganisationen, “um hier Klarheit zu schaffen”.

Bank Austria weist Vorwürfe zurück

Die Behauptungen der Umweltorganisationen entbehren jeglicher Grundlage. Die Bank Austria finanziert das Kraftwerk Mochovce nicht. Im Gegenteil: Im letzten Jahr wurde von der Bank Austria – so wie auch schon beim Kraftwerksbau Krsko 2010 – ein entsprechendes Kreditansuchen abgelehnt. Die Bank Austria und ihre Tochterbanken in CEE-Ländern unterhalten aber – wie auch andere österreichische Banken – Geschäftsbeziehungen zu Elektrizitätsversorgungsunternehmen. So auch zu Slovenské Elektrárne (SE), der als slowakischer Energieversorger mehr als 60 Prozent der Energie durch Wasserkraft und Thermalenergie erzeugt.Wien. Konkret wurde dem slowakischen Energieversorger vor einigen Jahren ein Betriebsmittelkredit zur Verfügung gestellt, der nur für die kurzfristige Finanzierung der laufenden Betriebsausgaben wie die Bezahlung von Löhnen, Bürobedarf etc. verwendet wird, aber nicht für eine Finanzierung von Mochovce.

Die Umweltorganisationen verwechseln einen seit langem laufenden Betriebsmittelkredit für den slowakischen Energieversorger SE, mit einer Projektfinanzierung für Mochovce. Die Bank Austria steht im ständigen Dialog mit den Greenpeace und anderen Umweltorganisationen, um hier Klarheit zu schaffen.

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