Anschlag auf Wiener OPEC-Konferenz von 1975: Prozess verzögert sich erneut

Der Frankfurter Prozess um den fast 40 Jahre zurückliegenden Anschlag auf die Wiener Opec-Konferenz und andere linksextremistische Attentate ist erneut ins Stocken geraten. Statt mit der Zeugenaussage des früheren Terroristen Hans-Joachim Klein fortzufahren, musste sich das Landgericht am Dienstag, den 22. Jänner längere Zeit damit beschäftigen, Sympathisanten der beiden Angeklagten Sonja Suder (80) und Christian Gauger (71) von dem Prozess als Beobachter auszuschließen. Sie hatten Klein als “Denunziant” beschimpft. Klein ist in dem Verfahren wichtiger Zeuge der Staatsanwaltschaft gegen die wegen dreifachen Mordes angeklagte Suder.

Opec-Prozess erneut vertagt

Klein selbst war wegen des Anschlags auf die Organisation Erdöl exportierender Länder verurteilt worden, in dem damaligen Prozess hatte er die jetzt angeklagte Sonja Suder (80) schwer belastet. Er gilt daher als Schlüsselzeuge. Klein wurde 2001 wegen Mordes zu neun Jahren Haft verurteilt. Seine Strafe wurde nach fünf Jahren Haft Ende 2003 zunächst zur Bewährung ausgesetzt. Seitdem lebte Klein wieder in der Normandie, wo er sich schon vor der Festnahme rund 20 Jahre lang versteckt hatte. 2009 wurde er begnadigt.

Wegen des Gesundheitszustands des zweiten Angeklagten Gauger, der selbst nicht wegen des Opec-Anschlags vor Gericht steht, verhandelt das Gericht nur drei Stunden pro Tag. Am Dienstag konnte deshalb Klein nur noch knapp 20 Minuten befragt werden. Dabei schilderte er ein Treffen mit dem Terroristen “Carlos”. Er habe sich mit ihm aber wegen jeweils mangelnder Sprachkenntnisse nicht verständigen können. Die Befragung von Klein soll am Freitag, den 25. Jänner fortgesetzt werden.

(Red./APA)