Erst am Donnerstag vergangener Woche hatte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl gemeint: “Wenn ich lese, dass Wirtshäuser zusperren müssen, weil sie keine Leute mehr bekommen, die bereit sind, am Wochenende zu arbeiten, dann stimmt doch etwas in unserem Land nicht.” An möglicherweise unzureichender Bezahlung liege es jedenfalls nicht.
Gastronomische Probleme führen zu Arbeitskräftemangel
Der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Gottfried Winkler, reagierte umgehend. Es sei richtig dass die Gastronomie Probleme hat – und das habe folgenden Grund: “Es stimmen nämlich die Arbeitsbedingungen nicht. (…) Solange die Einkommen im Hotel- und Gastgewerbe unterdurchschnittlich niedrig – der Bruttostundenlohn liege bei rund acht Euro – und die Belastungen überdurchschnittlich hoch seien, dürfe sich niemand über Arbeitskräftemangel im Tourismus wundern.”
Seit dem 1. Mai 2015 gilt für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe ein Mindestlohn von 1.400 Euro brutto im Monat. Im 1. Lehrjahr gibt es 625 Euro, im 2. Lehrjahr 695 Euro, im 3. Lehrjahr 830 Euro und im 4. Lehrjahr 910 Euro.
(apa/red)