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Allerheiligen: Für Österreicher ein wichtiger Gedenktag voller Traditionen

Grabpflege zu Allerheiligen auf einem Friedhof in Wien
Grabpflege zu Allerheiligen auf einem Friedhof in Wien ©APA
Für zwei Drittel der Österreicher gibt es zu Allerheiligen zwei Pflichttermine: den Friedhofsbesuch und den Kirchgang. 56 Prozent pflegen die Ruhestätten der Familie. Wir haben alle Infos zu Traditionen, der Bedeutung von verschiedenen Blumen und Tipps zur Haltbarkeit von Grabschmuck.

66 Prozent der Österreicher besuchen zu Allerheiligen die Grabstätten der Familie, mehr als die Hälfte schmückt die Ruhestätten für diesen Anlass mit Blumen oder Gestecken. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte eine Umfrage der AMA-Marketing. Auch der Kirchgang gehört für viele zu Allerheiligen dazu.

Details zur Umfrage

Für über zwei Drittel der Österreicher gehört ein Besuch am Familiengrab zur typischen Allerheiligentradition. 56% pflegen zu diesem Anlass die Ruhestätte ihrer Lieben mit Pflanzen und Blumen, genauso viele schmücken das Grab mit einem Allerheiligengesteck oder einem speziellen Blumenschmuck. Immerhin 22% der Befragten geben an, dass der Kirchgang für sie zu Allerheiligen gehört. Das ergab eine österreichweite Befragung der AMA-Marketing von 1.200 Haushalten im vergangenen November.

Individueller Grabschmuck vom Profi

“Nicht nur rund um Allerheiligen zeigt ein persönlicher Blumengruß am Grab eines lieben Verstorbenen, dass die Erinnerung lebendig bleibt. Unsere Gärtner und Floristen fertigen einen individuellen Grabschmuck und bieten eine große Vielfalt an Pflanzen für die Gestaltung der letzten Ruhestätte unserer Verwandten”, erklärt Micaela Schantl, verantwortlich für die Blumenwerbung der AMA-Marketing. Auch wenn jetzt die Zeit der leuchtenden Chrysanthemen ist, wäre es schade, sich nur auf diese Form des Blumengrußes zu beschränken, denn die Pflanzenauswahl ist groß.

Die Sprache der Blumen

In kaum einem anderen Bereich spielen Symbole eine so große Rolle wie bei der Trauerfloristik und Grabbepflanzung. Symbolpflanzen haben einen über Jahrhunderte gewachsenen, kulturellen Wert und sprechen eine Sprache, die auch heute noch von vielen Menschen verstanden wird:

Efeu oder Immergrün (Vinca) stehen symbolisch für Treue und Ewigkeit. Die Lilie ist das Symbol der Reinheit und der Hoffnung. Die Rose – insbesondere die rote – gilt als das Zeichen der Liebe schlechthin. Manche Blumen nennt man im Volksmund ganz direkt “Totenblumen”, beispielsweise Ringelblumen und Tagetes. Die Aster wird im Volksmund auch Allerseelenblume genannt. In Europa sind Buchsbaum, Zypresse, Taxus und Palme immer Totenbäume gewesen, ebenso sind Espe und Weide Symbole der Trauer. Die hängende Form mancher Bäume nennen die Gärtner Trauerform, am bekanntesten ist die Trauerweide.

Traditionen zum Toten-Gedenken

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Rosmarin “die” Totenblume. Die deutschen Bauern trugen bei Begräbnissen einen Rosmarinzweig in der Hand. Frauenmantel und Mohn sind Sinnbilder des sanften Todes, wobei der Mohn im englischsprachigen Raum auch Symbol für das Gedenken an gefallene Soldaten ist. Dies geht zurück auf den Ersten Weltkrieg, in dem auf den frisch aufgeschütteten Hügeln der Soldatengräber als erstes der Klatschmohn zu blühen begann. Als “Marienblume” stehen Gänseblümchen für die Bescheidenheit, Golderdbeeren aufgrund ihres dreigeteilten Laubes für die Dreifaltigkeit.

Formen und Farben des Trauerschmuckes

Eine beliebte Symbolform für das Grab stellt der Kranz dar. Ein Blumenkranz, Grabkranz oder auch Trauerkranz ist auch heute noch selbstverständlich bei Begräbnissen. Er ist der letzte Ausläufer des Glaubens, der besagt, dass die Seele im Jenseits Trost brauche. Beim herbstlichen und winterlichen Grabschmuck zeigt man durch kunstvoll gebundene Kränze aus buntgefärbten Herbstblättern oder immergrünen Zweigen den Aspekt der Vergänglichkeit.

Auf den Gräbern findet man bei der blumenmäßigen Gestaltung oft ein Kreuz oder auch einen Fisch. Beide sind starke Zeichen des Christentums, manchmal aber auch das A und O als Symbol für Anfang und Ende. Ein Herz bedeutet auch hier Liebe und Zuneigung. Farbenmäßig sticht Weiß für Friede und Reinheit hervor, Violett steht für die Kirche, Blau für die Treue, Schwarz für Trauer, Gelb für Wärme und Rot für die Liebe.

So bleibt der Grabschmuck lange frisch

Grabschmuck aus Trockenmaterialien bleibt den ganzen Winter hindurch schön. Trockene Früchte oder Fruchtstände, immergrüne Gehölze, Zapfen und Moos bilden das langlebige Grundgerüst. Eriken, Heidekraut und andere robuste Herbstblüher sorgen dafür, dass das Gesteck für lange Zeit Farbe und Frische behält – weit über Allerheiligen hinaus.

(apa/red)

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