Der erste Strafprozess um einen 50 Millionen Euro schweren Auftrag über Reinigungsarbeiten im Wiener AKH startet am 5. Oktober.
Im Zusammenhang mit dem jüngsten AKH-Skandal – ein 50 Millionen Euro schwerer Auftrag über Reinigungsarbeiten im Wiener Allgemeinen Krankenhaus war an den Personaldienstleister “AGO Group” gegangen, obwohl ein anderes Unternehmen ein deutlich günstigeres Angebot gelegt hatte – startet am 5. Oktober im Wiener Straflandesgericht ein erster Strafprozess. Noch geht es nicht unmittelbar um die vermuteten “Schiebereien” bei der Auftragsvergabe, die nach wie vor von den Korruptionsermittlern untersucht werden. Bei der anstehenden Verhandlung handelt es sich um einen “Spin Off”, der jedoch durchaus mit dem Kern der Materie in Verbindung stehen dürfte.
Schwere Vorwürfe gegen AKH
Die drei jungen Männer hatten sich zur Ableistung ihrer staatsbürgerlichen Pflicht dem AKH zuteilen lassen. Die körperliche Anwesenheit soll ihnen jedoch erspart worden sein – angeblich mussten sie lediglich zu diversen Seminaren im Spital erscheinen. Ihre Zivildiener-Tätigkeiten soll eine von der AGO finanzierte Pflegehilfskraft übernommen haben.
Den zur Anklage gebrachten ranghohen AKH-Beamten wird vorgeworfen, diesen Deal “ausgeheckt” zu haben, während die mitangeklagten Pfleger mit ihren Unterschriften die vorgetäuschten Anwesenheiten der nur am Papier vorhandenen Zivildiener bestätigt haben sollen. Der Prozess, in dem es für die Angeklagten um bis zu fünf Jahre Haft geht, ist auf zwei Tage anberaumt.