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Akademikerball in Wien: Mehrere Protestveranstaltungen geplant

"walk of shame” gegen Akademikerball auch in diesem Jahr
"walk of shame” gegen Akademikerball auch in diesem Jahr ©Daniel Kubera
Im Vorfeld des umstrittenen Akademikerballes in Wien sind mehrere Protestveranstaltungen geplant. Ballveranstalter Guggenbichler kritisiert diese.
Pannen im Vorfeld
“walk of shame” gegen Ball
Demo in Wien
Eindrücke von den Protesten

Das Bündnis “Jetzt Zeichen setzen!” plant im Vorfeld des von der FPÖ ausgerichteten Akademikerballes in der Wiener Hofburg – dem Nachfolger des umstrittenen WKR-Balls – mehrere Protestveranstaltungen.

Kritik an Akademikerball

Am Donnerstag, den 9. Jänner  veröffentlichte die Plattform einen offenen Brief von KZ-Überlebenden, der die Verantwortlichen dazu auffordert, die Räumlichkeiten für den Ball nicht zur Verfügung zu stellen.

Das von sechs Betroffenen unterzeichneten Schreiben ist an die Wiener Kongresszentrum Hofburg Betriebsges.m.b.H. und ihre Gesellschafter sowie an Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Vizekanzler Michael Spindelegger sowie Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (beide ÖVP) gerichtet. Darin wird ein Entzug der Nutzungsrechte der Hofburg für den für den 24. Jänner angesetzten Ball gefordert.

“Jetzt Zeichen setzen!” veröffentlicht Schreiben

Die Unterzeichner wünschen einen Schritt wie in der Stadt Innsbruck, wo der Vertrag für ein in der Innsbrucker Messe geplantes Treffen des Dachverbands “Deutsche Burschenschaft” seitens der Stadt aufgelöst worden war. “Wann werden Sie endlich klar sagen: Die Räumlichkeiten unserer Republik stehen für Veranstaltungen und Vernetzungsaktivitäten rechtsextremer Verbände nicht zur Verfügung!”, so die Unterzeichner.

Der Brief wurde unter anderem vom KZ-Überlebenden (KZ Lackenbach) und heutigen Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Rudolf Sarközi, mitunterzeichnet. “Jetzt Zeichen setzen!”-Koordinator Nikolaus Kunrath von den Wiener Grünen sagte gegenüber der APA, Wien habe “keinen Platz für die Vernetzung Rechtsextremer verdient”.

Proteste vor Akademikerball geplant

Die Initiative plant eine Reihe von Protest-Veranstaltungen im Vorfeld des Balles. Sowohl am heutigen wie auch kommenden Donnerstag, den 16. Jänner ist ein “Walk of shame” vor Hotels, die im Besitz der Hofburg-Gesellschafter stehen, geplant.

Am Tag des Balles ist bereits eine Kundgebung (19 Uhr) auf dem Heldenplatz angemeldet, so Kunrath, wobei hier die SPÖ dezitiert nicht mitmachen wird. Am 27. Jänner ist dann am Heldenplatz ein Gedenken anlässlich des internationalen Holocaust-Tages geplant.

Ballveranstalter kritisiert Proteste

Der Veranstalter des von der FPÖ ausgetragenen “Akademikerballs” übt Kritik an den Protesten der Plattform “Jetzt Zeichen setzen!”. Diese würden die Betreibergesellschaft unter Druck setzen und damit auch wirtschaftlich schädigen, sagte Ballorganisator Udo Guggenbichler zur APA. Gleichzeitig betonte er, die Demonstrationsfreiheit sei ihm “äußerst wichtig”.

“Ich halte es für bedenklich, dass man versucht – über den ‘Walk of Shame’ – , die Betreibergesellschaft unter Druck zu setzen. Das schadet ja wirtschaftlich. Der Protest muss ja nicht auf Schaden abzielen”, sagte Guggenbichler mit Verweis darauf, dass die Protest-Plattform auf Kundgebungen vor Einrichtungen der Betreibergesellschaft setzt.

Veranstalter: “Klassische Ballveranstaltung”

Gleichzeitig betonte er, dass ihm das Recht auf Demonstrationsfreiheit äußerst wichtig sei. Allerdings verwehre er sich gegen jede Form von Tätlichkeiten seitens der Demonstranten: “Ich habe auch überhaupt nichts gegen Demonstrationen, aber etwas gegen Gewalt.” Und: “Ich finde es nicht besonders mutig, wenn der Schwarze Block, der ja mittlerweile mit Bussen aus ganz Europa anreist, Damen anspuckt.”

Zu den zu erwartenden Protesten gab sich Guggenbichler betont zurückhaltend: “Nachdem ich das sechs Jahre miterlebe, sehe ich das aber schon sehr gelassen.” Es handle sich um eine “klassische Ballveranstaltung, die von Stil, Eleganz und Tradition getragen wird”, sagte er.

(APA)

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