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Ärztekammer warnt vor Personalkürzungen in Wiener Spitälern

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Ein Prozent an Personal und zwei Prozent im Sachbereich. So heißen die Einsparungsmaßnahmen die Infolge des „Regionalen Strukturplans Gesundheit“, kurz RSG, getätigt werden sollen.

„Weniger Leistung für mehr Patienten mit steigendem Bedarf. Das ist ein Systembruch.“, meinte Robert Hawlicek, Obmann-Stellvertreter der angestellten Ärzte Wiens. Man sollte besser neue Einnahmequellen finden und nutzen. Etwa den Anteil der zusatzversicherten Patienten erhöhen.

Die Patienten werden die wahren Opfer der Einsparung

Weiters erklärt Hawlicek, dass von den Einsparungen in erster Linie die Patienten betroffen sind. Es müssten rund 30 Turnusärztestellen gestrichen werden. Außerdem würde man Facharztstellen gar nicht mehr oder nur mehr sehr verspätet nachbesetzten.

Sich ein verlegtes Ohr im AKH ausspülen lassen, weil der Patient keinen Termin bei einem Facharzt bekommt, sei ohnehin schon an der Tagesordnung, berichtet der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres. „Würde man noch zusätzlich Personal einsparen, würde die gesamte Medizinische Leistung fallen“, setzt dieser fort.

Auch medizinische Universitäten von Einsparung betroffen

Aber nicht nur das. Auch die an der Medizin Uni beschäftigten Ärzte werden Opfer der Einsparung. Durch Pensionierung freigewordene Stellen würden nicht mehr nachbesetzt werden.

Insgesamt seien davon 180 Stellen betroffen, setzt Szerkeres fort. Diese Maßnahmen würden dem bisher guten Ruf der Wiener Forschung schaden. Bereits jetzt würden viele junge einheimische Ärzte an Spitäler in Deutschland und Dänemark wechseln.

Ärzte verbringen 41 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Administration

Außerdem müsste sei eine Umstrukturierung der organisatorischen Abläufe dringend notwendig. „Ärzte verbringen fast 42 Prozent ihrer Arbeitszeit mit administrativen Tätigkeiten“, kritisiert Thomas Szerkers.

Darum fordert die Wiener Ärztekammer nun eine Treffen am runden Tisch mit Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely, Vertretern des KAV und der Medizinischen Universität Wien um über „alternative Finanzierungsquellen“ zu diskutieren.

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