Abdullah-Zentrum: Tagung "gegen Gewalt in Namen der Religion" eröffnet

Laut Ankündigungsfolder stehen die Stimmen aus jenen Regionen im Mittelpunkt, die besonders stark von den gewalttätigen Entwicklungen betroffen sind. “Insbesondere das durch die aktuelle Gewalt besonders betroffene Volk der Yeziden droht aus der öffentlichen Aufmerksamkeit Europas zu fallen,” berichten die Veranstalter. “Die Konferenz wird das Schicksal dieses und anderer Völker wieder stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Ein besonderes Anliegen gilt der Vernetzung von politischen Entscheidungsträgen mit hohen religiösen Würdenträgern.”
Einheitliche Deklaration gegen Gewalt
Läuft alles nach Plan sollen erstmals Religionsführer unterschiedlicher Glaubensrichtungen eine einheitliche Deklaration gegen die Gewalt und für aktives Auftreten gegen Hass und Extremismus verabschieden. Auch bestehende Initiativen für sozialen Zusammenhalt, Pluralismus und Vielfalt auf lokaler und nationaler Ebene sollen vorgestellt werden. Auch Projekte zur Deradikalisierung und Extremismusprävention in den sozialen Netzwerken werden thematisiert auf der Agenda stehen.
Abdullah-Zentrum in der Kritik
Das “König Abdullah Bin Abdulaziz Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog” wird größtenteils von Saudi-Arabien finanziert. Nicht nur deswegen sehen Kritiker in der Institution einen Versuch Riads, sein international wegen Menschenrechtsverletzungen ramponiertes Image aufzupolieren. KAICIID wird von einem Board of Directors geleitet, das aus Vertretern der großen Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus) und Kulturen besteht. Auch aus dem Vatikan erhält das Institut Unterstützung.