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Abdullah-Zentrum: Hitzige Debatte um Nachfolge von Bandion-Ortner

Wer folgt an der Spitze des Zentrums nach?
Wer folgt an der Spitze des Zentrums nach? ©APA
Zu den aktuellen Streitfragen rund um das umstrittene Abdullah-Zentrum (KAICIID) kommt nun der Wirbel um die Nachfolge der Ex-Vize-Generalsekretärin Claudia Bandion-Ortner hinzu.
Debatte um das Zentrum
Rücktritt Bandion-Ortner

Das KAICIID und die SPÖ weisen einen Kurier-Bericht zurück, indem der ehemalige Spitzendiplomat Karl Schramek als potenzieller Nachfolger genannt wird.”Uns liegen keine Informationen über die Nachfolge oder jeglicher Kandidaten vor. Die Gerüchte über Botschafter Schramek kann ich nicht bestätigen”, so KAICIID-Sprecher Peter Kaiser. Es liege zudem in der Macht der Gründerstaaten zu entscheiden, ob der Posten nachbesetzt wird, ergänzte Kaiser.

“Personalfrage die letzte, die sich stellt”

In dieselbe Kerbe schlägt laut einer Kurier-Aussendung vom Samstag auch Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ). Er sieht keine Notwendigkeit für eine Nachbesetzung. “Die Personalfrage ist die allerletzte Frage, die sich stellt”, so der Minister.

Bandion-Ortner war kürzlich zurückgetreten nachdem sie wegen einer Reihe umstrittener Aussagen, darunter, dass in Riad nicht jeden Freitag geköpft werde, unter scharfe Kritik geraten war.

Das Ringen über die Zukunft des von Saudi-Arabien finanzierten Zentrums innerhalb der Koalition geht indessen munter weiter. “In der Frage des Abdullah-Zentrums klären wir gerade mit den anderen Vertragsstaaten (Spanien, Saudi-Arabien, Vatikan), ob eine zukünftige Neuaufstellung unter Berücksichtigung fundamentaler Fragen möglich ist oder ob sich Österreich aus diesem Zentrum zurückziehen soll”, sagt Ostermayer zum Kurier.

Schließung des Abdullah-Zentrums?

Während es die SPÖ und die Grünen eher einen Rückzug Österreichs beziehungsweise ein Schließung forcieren, pochen Präsidentschaftskanzlei und ÖVP auf einen Neubeginn.

Das König-Abdullah-Zentrum wurde im November 2012 als internationale Organisation mit Unterstützung der Regierungen Österreichs, Saudi-Arabiens und Spaniens, sowie dem Heiligen Stuhl als Gründungsbeobachter, ins Leben gerufen. KAICIID wird von einem Board of Directors geleitet, das aus Vertretern der großen Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus) und Kulturen besteht.

Kontroverse um Raef Badawi

Die Weigerung des KAICIID Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien zu verurteilen führte dazu, dass Kritiker das von Saudi-Arabien finanzierte Zentrum als Feigenblatt bezeichnen.

Auch die Auspeitschung des kritischen Bloggers Raef Badawi in Saudi-Arabien verurteilte das KAICIID trotz mehrfacher Aufforderung nicht.

(APA)

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