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25 Jahre Gruft: Caritas hilft Obdachlosen mit Winterpaketen

In der Wiener Gruft finden Obdachlose seit 25 Jahren ein Dach überm Kopf und eine warme Mahlzeit
In der Wiener Gruft finden Obdachlose seit 25 Jahren ein Dach überm Kopf und eine warme Mahlzeit ©APA/Georg Hochmuth
Die Gruft ist eine Initiative der Caritas und leistet seit nunmehr 25 Jahren wertvolle soziale Arbeit in Wien. 87.670 warme Mahlzeiten, die allein 2010 an Bedürftige ausgegeben wurden, sprechen für sich.
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Der erste schützende Zufluchtsort für obdachlose Menschen ist seit 25 Jahren die Wiener Gruft. Nacht für Nacht schlafen aktuell etwa 70 Personen in dem Raum unter der Barnabitenkirche. Sie erhalten hier nicht nur einen Schlafplatz, sondern auch eine warme Mahlzeit, 24-Stunden Aufenthaltsmöglichkeit und wichtige sozialarbeiterische, medizinische und therapeutische Betreuung.

Gruft: Nicht alle Obdachlosen kommen

Doch nicht alle Menschen, die diese Hilfe brauchen, finden gleich den Weg in die Gruft. Nach Schätzungen von Caritas-Streetworkern und Streetworkerinnen schlafen derzeit einige hundert Obdachlose in Wien trotz zunehmender Kälte im Freien, in Abbruchhäusern, WC-Anlagen oder auf der Donauinsel. Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Obdachlose haben schlechte Erfahrungen gemacht, schämen sich, Hilfe anzunehmen oder sind psychisch krank.

Dreimal pro Woche sind Caritas-StreetworkerInnen in der Nacht unterwegs, besuchen obdachlose Menschen an den verschiedensten Plätzen Wiens, um ihnen Hilfe anzubieten und warme Schlafsäcke zu verteilen.

Landau: “Niemand freiwillig obdachlos”

“Niemand lebt freiwillig auf der Straße!”, betont Caritasdirektor Michael Landau anlässlich des Starts der Spendenaktion “Gruft Winterpaket”. “Armut muss als das benannt werden, was sie ist: als Unrecht und als Ärgernis!”, so Landau weiter.

Unterstützung ist wichtiger denn je. Im Vorjahr haben sich in Wien so viele “neue Obdachlose” an die Caritas gewandt wie nie zuvor – 3.000 Menschen, die erstmals keine Wohnung hatten. Die Zahlen für 2011 zeigen, dass es keine Entspannung gibt. Erschreckend hoch bleibt auch der Anteil junger Menschen: Ein Drittel der Klientinnen und Klienten, die sich wegen Wohnproblemen an die Caritas wenden, ist unter 30 Jahre alt.

Es kann jeden treffen

Auch die Nachfrage in der Gruft wird immer größer: 2010 wurden insgesamt 87.670 Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben – mehr als je zuvor. Zum Vergleich: 2001 waren es erst 58.500. Heuer ist mit einem weiteren Anstieg auf hochgerechnet rund 90.000 zu rechnen. Seit der Gründung vor 25 Jahren wurden in der Gruft über 1,3 Millionen warme Essen an obdachlose und verarmte Menschen verteilt.

Bis heute hat die Gruft 500.000 Mal einen warmen und trockenen Schlafplatz für obdachlose Menschen geboten. Dabei zeigt die Erfahrung der Caritas auch, dass die Formen und Ausprägungen von Wohnungslosigkeit vielfältig sind. “Es sind die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten – denn Obdachlosigkeit kann jede und jeden treffen”, so Landau.

50 Euro Spende finanzieren ein Winterpaket

Gerade jetzt im Winter haben es obdachlose Menschen auf der Straße besonders schwer. Für sie ist das Leben ein täglicher Überlebenskampf. “Niemand darf in Österreich unversorgt und schutzlos auf der Straße stehen, niemand darf auf der Straße erfrieren”, appelliert Landau. “Schnüren wir gemeinsam ein Gruft-Winterpaket für einen obdachlosen Menschen – mit 50 Euro für einen Schlafsack und eine warme Mahlzeit! Jede Spende wärmt und hilft obdachlosen Menschen durch die härteste Zeit des Jahres.”

Wer die Wiener Gruft mit Spenden unterstützen möchte, kann das gerne tun:

Caritas Spendenkonto RZB 40 40 50 050, BLZ 31.000, Kennwort: “Gruft Winterpaket”

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