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20 Jahre WAVE: Konferenz gegen Gewalt in Wien

Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein globales Problem.
Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein globales Problem. ©APA/EPA
Aus der Erkenntnis heraus, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht an Staatsgrenzen haltmacht, wurde vor 20 Jahren das Netzwerk WAVE (Women Against Violence Europe) gegründet. Aus sechs teilnehmenden Ländern wurden mittlerweile 46, und zu der am Montag in Wien beginnenden 16. Konferenz kündigten sich hochrangige Referentinnen an.

Zu den prominenten Rednern zählen Rashida Manjoo, UN-Berichterstatterin über Gewalt gegen Frauen, und Ulrike Lunacek, Grüne Vizepräsidentin des Europaparlaments.

Zur Eröffnung sprechen auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sowie die Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger (alle SPÖ).

WAVE: Teilnehmer aus 30 Ländern

Bei dem dreitägigen Treffen mit Teilnehmern aus rund 30 Ländern geht es um neue Erkenntnisse und den Austausch von Erfahrungen. “Schauen, was die anderen machen und was wir von ihnen lernen können und umgekehrt. Man muss ja nicht jedes Mal das Rad neu erfinden”, wie es WAVE-Präsidentin Rosa Logar, Leiterin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt, formulierte.

Österreich hat mit seinem 1997 in Kraft getretenen Gewaltschutzgesetz eine Vorreiterrolle in Europa eingenommen, besonders die Möglichkeit der Wegweisung gewalttätiger Familienmitglieder wurde von anderen Staaten zum Vorbild genommen. Sie existiert nun in zwölf Staaten, sagte WAVE-Geschäftsführerin Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser.

Gewaltschutzgesetz

In Weißrussland sei im April dieses Jahres ein solches Gesetz in Kraft getreten und habe bisher zu 34 Wegweisungen geführt. “Unsere Partnerorganisationen sind zufrieden”, meinte Rösslhumer, die das österreichische Gesetz im Jahr 2007 in Weißrussland erstmals präsentiert hat.

Die Ex-Sowjetrepublik wird von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert und ist nicht Mitglied im Europarat.

Frauen vor Gewalt schützen

“Wir sind zunehmend gefordert, grenzüberschreitende Fälle zu betreuen”, erklärten Logar und Rösslhumer und nannten als Beispiel eine Frau, die von ihrem gewalttätigen Ehemann aus Wien nach Portugal entführt wurde und mit Unterstützung der Hilfsorganisationen beider Länder heimkehren konnte.

Einer Frau in Ungarn, die sich massiven Drohungen ihres rechtsextrem orientierten Ex-Partners ausgesetzt sah, wurde mit österreichischer Unterstützung eine Bleibe in einem deutschen Frauenhaus vermittelt. “Für Frauen-NGO’s ist es in Ungarn schwer zu überleben”, merkte Logar an, “in Russland ebenfalls”.

(APA)

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