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Neue Reihe "Das kleine 1x23 der Wiener Bezirke" startet mit Wien-Innere Stadt

Den Anfang machen Informationen zum 1. Bezirk Wiens.
Den Anfang machen Informationen zum 1. Bezirk Wiens. ©bilderbox.com (Sujet)
Wien, Bundeshauptstadt und zugleich Bundesland von Österreich, gliedert sich in 23 nummerierte Bezirke. In der neuen Reihe "Das kleine 1x23 der Wiener Bezirke" erfahren Sie Spannendes, Skurriles und Unerwartetes aus jedem einzelnen Bezirk. Die Fakten basieren dabei auf den Statistiken der Magistratsabteilung 23. Den Anfang macht der 1. Bezirk - die Innere Stadt.

Der 1. Bezirk entspricht der Altstadt Wiens, denn ursprünglich bestand Wien nur aus der von einer Stadtmauer umgebenen “Inneren Stadt”. Die Bezirke 1. bis 9. und 20. gelten als Innenbezirke, sie liegen (mit Ausnahme des 2. und des 20. und Teilen des 3.) innerhalb des Gürtels. Die Bezirke 10. bis 19. und 21. bis 23. werden als Außenbezirke bezeichnet.

Als Quelle für spannende und skurrile Fakten aus allen 23 Wiener Gemeindebezirken dient das Statistisches Jahrbuch 2014 der Stadt Wien unter Federführung der MA 23.

Innere Stadt hat besondere Stellung

Stephansdom, Hofburg, Rathaus, Burgtheater: Der erste Bezirk – die Innere Stadt – ist Teil des historischen Kerns und liegt namensgetreu im Zentrum Wiens. Seine Gesamtfläche umfasst 2,9 Quadratkilometer, was ihn mit 0,7 Prozent Anteil der Stadtfläche zum sechst kleinsten der 23 Wiener Gemeindebezirke macht.

16.131 Menschen bewohnen diese Fläche, so wenige wie in keinem anderen Wiener Gemeindebezirk. Über 100.000 Personen sind hier beschäftigt, so viele wie in keinem anderen Stadtteil. Allein diese Tatsache deutet schon auf die besondere Stellung hin, die dieser Bezirk in Wien einnimmt.

Tourismushochburg und Shoppingzone

Die Innere Stadt ist neben Verwaltungsviertel für Bund, Land und Stadt auch Shopping- und Tourismushochburg. Nirgendwo sonst ist dem Fußverkehr so viel Fläche gegeben: Rund 91.277 Quadratmeter baulich gestaltete Fußgängerzone laden zum Flanieren und Shoppen ein. Geschäfte sämtlicher Nobelmarken bis hin zu kleinen Boutiquen, Juweliere, Cafés, Museen, Theater und Wahrzeichen locken Wiener und Touristen in die Innenstadt. So wurde 2008 auf einer Geschäftsfläche von über 300.500 Quadratmetern Brutto-Jahresumsätze bis zu 1.320 Millionen erzielt.

Das Zusammenspiel all dieser Faktoren und ein hohes Angebot an Hotelbetten führen dazu, dass der erste Bezirk auch die meisten Gästenächtigungen zu verbuchen hat: 2.193.825 waren es im Jahr 2013, mit rund 17 Prozent ungeschlagen in Wien. Ebenso herrscht eine hohe Dichte niedergelassener Ärzte und Apotheken. So sind im Zentrum mit 87 von insgesamt 942 die meisten Zahnärzte zu finden.

Große Wohnungen und Akademikerquote

All das macht diesen Bezirk zu einem eher teuren Pflaster. Dennoch gibt es hier die größten Wohnungen mit im Schnitt 104 Quadratmetern pro Wohnung. Das macht 65 Quadratmeter pro Bewohner, denn auf eine der 8.766 bewohnten Wohnungen kommen durchschnittlich lediglich 1,88 Personen pro Wohnung.

Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen eines unselbständig Beschäftigten liegt bei 33.111 Euro: Knapp 158,5 Prozent eines durchschnittlichen Wiener Einkommens. 40,60 Prozent der 25 bis 64-Jährigen haben einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss, das ist die höchste Akademikerquote in Wien. 24,6 Prozent haben Matura als höchste abgeschlossene Ausbildung.

Da in der Inneren Stadt Arbeitsplätze und Geschäfte des täglichen Bedarfs in Gehweite liegen, möchte man annehmen, dass auf den Besitz eines Autos verzichtet wird. Dem ist aber nicht so: Auf eine Bevölkerung von 16.313 Menschen kommen 16.933 Pkw. damit kommen auf 0,9 Prozent der Wiener Bevölkerung 2,5 Prozent aller in Wien gemeldeten Pkw.

Keine Wälder sondern Parkanlagen

Die 27,3 Hektar Grünfläche des “Ersten” bestehen ausschließlich aus Parkanlagen – also keine Wälder oder landwirtschaftliche Nutzflächen. In diesen Parkanlagen befinden sich insgesamt zwölf Naturdenkmäler. Das ist im Bezirksvergleich zwar keine herausragende Menge, aber die Namen der Denkmäler sind eine Erwähnung wert.

“Als Naturdenkmal qualifiziert sich eine Hervorbringung der Natur, angesichts deren imposanten Erscheinung sich der Mensch innerlich verneigt. Einzelbäume sowie Baumgruppen sind mit großem Abstand am häufigsten Gegenstand des Naturdenkmalschutzes.” So findet ein geneigter Baumliebhaber im Stadtpark einen Japanischen Schnurbaum oder die Kaukasische Flügelnuss, am Schmerlingplatz die Persische Parrotia und im Rathauspark einige zum Naturdenkmal erklärte Platanen.

Am häufigsten trifft man in der Inneren Stadt aber – wie in fast allen anderen Bezirken auch – auf das Ahorn: nämlich rund 1.235 Mal. 1.168 Parkbänke laden in den innerstädtischen Parkanlagen zum Verweilen ein.

Bevölkerungsrückgang erwartet

Seit dem Höchststand von fast 73.000 Einwohnern im Jahre 1880 ist die Bevölkerungsentwicklung rückläufig. Der jahrzehntelange Bevölkerungsrückgang dürfte sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Bis 2024 wird für die Innere Stadt ein Rückgang von etwa sechs Prozent prognostiziert und die Einwohnerzahl könnte bis auf etwa 15.400 sinken – mit weiter fallender Tendenz bis 2034. Das ist auf die negative Geburtenbilanz zurückzuführen.

Die Zuwanderung aus dem In- und Ausland reicht nicht aus, um die Wanderungsverluste gegenüber den anderen Gemeindebezirken zu kompensieren. Wie in der Vergangenheit ist auch in den kommenden Jahren mit einem geringen Wanderungsdefizit zu rechnen.

Die Veränderung in der Altersstruktur dürfte insgesamt gering ausfallen. Die Innere Stadt verzeichnet von allen Gemeindebezirken mit 32 Prozent den höchsten Anteil der über 60-Jährigen und dieser Wert dürfte sich bis 2034 nur mehr geringfügig auf 34 Prozent erhöhen.

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