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Zwischen Wahrheit und Dichtung

Man muss kein besonders großer Insider sein, um zu erkennen, dass hinter den Kulissen der Formel 1 im Moment viele Weichen für die Zukunft gestellt werden, meint Christian Klien.

Wie immer tauchen in solchen Momenten wilde Spekulationen neben seriösen Berichten in den Medien auf. Was meine persönliche Zukunft angeht, gab es auch bereits einige kreative Ideen.

Obwohl ein österreichischer Fahrer bei einem (möglichen) österreichischen Team natürlich als logischer Gedankengang erscheint. Ich bin beim BMW Sauber F1 Team bestens integriert und mittelfristig ist es mein erklärtes Ziel, ein Stammcockpit in einem Werksteam zu bekommen. Daher sind alle Spekulationen im Moment überflüssig. Wir sind gerade mal bei einem Drittel der Meisterschaft und ich habe eine Aufgabe im Team zu erfüllen, die nach dem verheißungsvollen Beginn nicht kleiner geworden ist. Tatsache ist, dass wir bei den letzten Wochen arg hinterher gehinkt sind. Das hatte zum einen mit der Charakteristik der Strecken zu tun, zum anderen mit einem gewissen Entwicklungsrückstand.

Fast hat man schon vergessen, dass Robert Kubica beim ersten Rennen um den Sieg mitgefahren ist. Unser Chef-Ingenieur Willi Rampf hat mit seinem Team für den F1.09 nun den von fast allen Teams eingesetzten Doppel-Diffusor entwickelt und in Istanbul kommt er erstmals zum Einsatz. Wegen der fehlenden Testmöglichkeiten wird der Freitag für uns ein sehr wichtiger Tag, um mehr darüber herauszufinden. Generell kann ich alle Fans beruhigen.

Die Probleme werden in alter Tradition im Team sehr ruhig und analytisch behandelt. Keiner wirft die Nerven weg oder verliert den Kopf, nur weil es nach drei Jahren Auf-wärtstrend bis zur Spitze nun erstmals einen Rückschlag gegeben hat. Wie sagte schon Mario Theissen in bester Fußball-Manier: „Besser wir verlieren einmal mit 5:0 als fünfmal mit 1:0″

BEMERKENSWERTES ZUM TÜRKEI-WOCHENENDE

  • Istanbul war bisher vom Wetter her extrem, was es schwierig macht, die existierenden Daten zu interpretieren. In den ersten Jahren fuhren wir im Hochsommer und verglühten fast. Letztes Jahr war es Mitte Mai unerwartet kalt. Mal sehen, was heuer im Juni passiert. Die Vorhersage lautet im Mo-ment auf sonnige 24 Grad.
  • Das Otodrom ist meines Erachtens eine der besseren neuen Strecken. Zum einen geht‘s bergauf und bergab. Zum anderen ist man als Fahrer echt ge-fordert, zum Beispiel in Kurve 8, die drei Scheitelpunkte hat und scheinbar nie endet: 8 Sekunden lang mit 4.5 G, das geht an die Substanz.
  • Unmittelbar nach dem Rennen fliege ich zum 24 Stunden-Rennen von Le Mans. Am Montag Abend gibt‘s noch einen Termin mit der österreichischen Fachpresse in Wien und am Dienstag geht die Mission Le Mans in ihre ent-scheidende Phase. Start ist dann am Samstag, 13.6. um 15:00.
  • (Quelle: Aussendung)

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